Blackout soll die einstige Pop-Prinzessin aus dem Popularitätstief holen. Ein neuer Tag, ein neues Debakel hätte sie auch singen können: Sie war ein zügelloses Party-Girl, versuchte eine Entziehungskur, verlor zeitweise das Sorgerecht für ihre beiden Söhne, legte einen fürchterlichen Auftritt bei einer MTV-Live-Show hin und wurde sogar festgenommen. Und das ist noch eine ziemlich unvollständige Sammlung ihrer Negativschlagzeilen.
Blackout könnte darunter einen positiven Schlusspunkt für die Sängerin setzen, die am 2. Dezember 26 Jahre alt wird. Ihre Single Gimme More platzierte sich immerhin in den Top Ten der US-Hitparade und brachte ihr einige der besten Kritiken seit Jahren ein. Kann sie nun mit Blackout den Abwärtstrend stoppen? Experten in der Musikbranche und Fans sagen ja.
Der Chefredakteur des Rolling Stone in den USA, Joe Levy, meint, eines der Probleme von Spears sei eine Öffentlichkeit, die sich inzwischen mehr für ihr Privatleben als für ihre Musik interessiert. Diese Platte ist eine Gelegenheit, das zu ändern. Blackout sei als Album absolut auf der Höhe der Zeit. Einer der Produzenten, Nate Danja Hills, erklärt: Viele Leute können das negative Zeug über ihr Privatleben nicht mehr hören und interessieren sich mehr für ihren neuen Sound. Das ist eine Wiedergeburt, ein neues musikalisches Kapitel für sie.
Das hat Spears auch bitter nötig: Die Zeit, in der sie unbestritten ein Pop-Superstar war, liegt schon etwas zurück. Sie war 18, als ihr mit Baby One More Time 1999 der internationale Durchbruch gelang: Allein in den USA wurde das Album 14 Millionen Mal verkauft. Seitdem hat sie drei Alben veröffentlicht, die allesamt mehrfach mit Platin für Millionenstückzahlen ausgezeichnet wurden. Ihre Tourneen waren ausverkauft, sie hatte mehrere Hits, fiel allerdings als Schauspielerin 2002 in dem Film Crossroads durch.
Seit In The Zone 2003 hat Spears aber bis jetzt kein Album mehr veröffentlicht – eine lange Zeit im kurzlebigen Teenie-Markt der Popmusik. In den Medien fand sie sich seitdem hauptsächlich in den Klatschspalten wieder, und viele sahen sie fast schon auf dem Freak-Status von Michael Jackson – ein anderer tiefer Sturz aus dem Pop-Olymp.
Fans bleiben Spears trotz all der Dramen um sie herum treu, meint Jerry Del Colliano, ein Musikprofessor an der Universität von Südkalifornien. Sehen Sie sich ihre Single-Verkäufe an: Sie hatte eine ganz schlimme Zeit hinter sich, machte sich im Fernsehen selbst lächerlich, wurde von Bloggern verhöhnt und schaffte es trotzdem auf Nummer eins.
Marketing-Experte Ryan Schinman von Platinum Rye Entertainment sagt, Spears könne für ihr Album nicht die eigentlich erforderliche PR-Arbeit machen. Andererseits braucht sie nicht viel Werbung, fügt er hinzu. Man kann nicht mehr da draußen ausgestellt werden, als sie es ist. Das Album wird sich verkaufen: Die Leute sind neugierig, weil sie wissen, was für ein Wrack sie war.
Auf Blackout gibt es zwölf Dance-Tracks, die von Bloodshy & Avant und Danja produziert wurden. Erstere arbeiteten mit Spears bereits bei deren Grammy-gekröntem Hit Toxic zusammen, Danja stand hinter Hits von Justin Timberlake und Nelly Furtado.
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