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British Airways rechnet mit Turbulenzen

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Die Fluggesellschaft British Airways stellt sich nach einem Verlust im vergangenen Quartal auf einen langen turbulenten Flug ein. Innerhalb der kommenden zwei Jahre sei nicht mit einer Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds zu rechnen.

So Firmenchef Willie Walsh am Freitag. In den drei Quartalen bis Ende Dezember verbuchte die drittgrößte europäische Fluggesellschaft vor Steuern ein Minus von 70 Mio. Pfund (79,7 Mio. Euro), nach einem Gewinn von 816 Mio. Pfund im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn schrumpfte auf 89 von 744 Mio. Pfund.

British Airways leidet unter der einbrechenden Nachfrage in dem gewöhnlich lukrativen Geschäft mit Flugreisen über den Atlantik. Wegen der Wirtschaftskrise sparen viele Firmen und lassen ihre Mitarbeiter statt Business- und Firstclass nur mehr Economy fliegen. Zu schaffen macht dem Unternehmen auch das schwache Pfund. Wegen günstiger Ticketpreise bekräftigte es dennoch seine Umsatzprognose von plus vier Prozent im Gesamtjahr.

In den Ende März auslaufenden Geschäftsjahr erwartet BA einen operativen Verlust von 150 Mio. Pfund. Das bedeutet, dass der Konzern in seinem vierten Quartal mit einem Minus von fast 240 Mio. Pfund rechnet. Der Aktienkurs legte nichtsdestotrotz um fast drei Prozent auf 130,6 Pence zu, nachdem er in den ersten fünf Wochen des Jahres fast ein Drittel an Wert verloren hatte. “Die Märkte blicken nach vorne und fragen sich: Schafft es BA in einem Stück auf die andere Seite”, sagte Nick Cunnigham von Evolution. “Die Antwort sieht nach einem Ja aus.”

Auch beim Rivalen Air France-KLM hinterlässt die Wirtschaftsflaute tiefe Spuren. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft erwartet für das laufenden Geschäftsjahr einen operativen Gewinn, wagt aber keine konkrete Prognose mehr. Die größte deutsche Fluggesellschaft Lufthansa hatte am Dienstag jedoch mit einem unerwartet hohen Gewinn für 2008 die Börse überrascht. Zu den Profiteuren der Krise zählen bisher auch Ryanair und easyjet, da Reisende zunehmend auf Billiganbieter umsteigen.

Um sich angesichts der zahlreichen Übernahmen und Zusammenschlüsse in der europäischen Luftfahrt zu behaupten, verhandelt BA seit Monaten über eine Fusion mit dem spanischen Allianzpartner Iberia. Die Gespräche liefen gut, sagte Walsh. Zuletzt hatten Vertreter beider Seiten Neuigkeiten für März angekündigt.

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