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Briten sollen Freilassung im Lockerbie-Fall prüfen

Außenministerin Hillary Clinton hat Großbritannien aufgefordert, die Umstände der umstrittenen Freilassung eines libyschen Lockerbie-Attentäters zu untersuchen.
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Lockerbie-Attentäter freigelassen

“Wir ermutigen die schottischen und britischen Behörden, die zugrundeliegenden Fakten noch einmal zu prüfen und die neuen Informationen einzubeziehen, die seit der Entlassung ans Licht gekommen sind”, schrieb Clinton in einem Brief an US-Senatoren, wie das US-Außenministerium am Montag mitteilte. Clinton habe in der Sache mit ihrem britischen Kollegen William Hague telefoniert.

War BP involviert?

Eine Gruppe von US-Senatoren wirft dem britischen Ölkonzern BP vor, die vorzeitige Begnadigung von Abdel Basset al-Megrahi und seine Rückkehr in seine Heimat Libyen vorangetrieben zu haben, um einen Millionendeal mit dem nordafrikanischen Land abzuschließen. BP bestreitet, Druck gemacht zu haben, um die Freilassung des Attentäters zu erwirken. Die Begnadigung und die Ölpest, die der BP-Konzern im Golf von Mexiko verursachte, sind Themen der Gespräche mit US-Präsident Barack Obama am Dienstag.

Cameron kritisiert Freilassung von Lockerbie-Attentäter

Der britische Premierminister David Cameron hat die Freilassung des Lockerbie-Attentäters Abdel Basset al-Megrahi vor knapp einem Jahr als Fehler bezeichnet. Für ihn habe es als damaligen Oppositionschef “nicht das geringste Argument” gegeben, das für die Freilassung des Libyers gesprochen habe, sagte Cameron, der seit Mai Regierungschef ist, am Montag gegenüber dem britischen Rundfunksender BBC.

Bei dem Anschlag auf eine Maschine der US-Fluglinie Pan Am über dem schottischen Ort Lockerbie im Dezember 1988 waren 270 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen US-Bürger. Al-Megrahi war deshalb 2001 zu lebenslanger Haft verurteilt, vor rund einem Jahr aber begnadigt worden. Ärzte hatten ihm attestiert, wegen einer Krebserkrankung habe er nur noch drei Monate zu leben.

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