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Brieger befürchtet einjährige Fortsetzung des Ukraine-Kriegs

Robert Brieger, befürchtet eine einjährige Fortsetzung des Ukraine-Kriegs.
Robert Brieger, befürchtet eine einjährige Fortsetzung des Ukraine-Kriegs. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Der Vorsitzende des des EU-Militärausschusses, Robert Brieger, befürchtet eine einjährige Fortsetzung des Ukraine-Kriegs.

"Ich könnte mir eine einjährige Fortsetzung des Kriegs leider vorstellen", sagte der Österreicher am Rande eines Treffens der EU-Verteidigungsminister am Dienstag in Prag. Auf die Frage nach einem möglichen Ausgang des Kriegs erklärte Brieger: "Derzeit sind noch beide Lager sehr weit voneinander entfernt."

Fortsetzung des Ukraine-Kriegs von Brieger befürchtet

"Wir haben hier einen souveränen Staat, dessen Territorium teilweise besetzt wurde, durch eine Aggression einer anderen Nation", die weitreichende Zielsetzungen habe, so der frühere österreichische Generalstabschef. "Und man ist sich auch nicht sicher, ob die russischen Ambitionen nicht über die Ukraine hinaus reichen", fügte Brieger hinzu.

Krieg entwickelte sich zu "Abnutzungskrieg"

Laut dem Militärexperten hat sich der Krieg zu einem "Abnutzungskrieg" entwickelt. Derzeit sei die Ukraine bestrebt, mit kleineren Gegenoffensiven Terrain wiederzugewinnen und da sei die Stadt Cherson ein Schwerpunkt, erklärt Brieger. Das Ergebnis werde in den nächsten Tagen und Wochen erkennbar sein. Er betonte außerdem, dass "die Intensität des ukrainischen Widerstands natürlich sehr ursächlich mit den westlichen Unterstützungsmaßnahmen zusammenhängt".

EU prüft EU-Ausbildungsmission

Die EU prüft derzeit eine EU-Ausbildungsmission für das ukrainische Militär. Für Brieger gilt es dabei "Duplizierungen" zu vermeiden und existierende bilaterale Unterstützungsmaßnahmen nicht zu konterkarieren. "Es sollte ein Mehrwert geschaffen werden, das ist das Ziel der neuen Initiative", so der Leiter des EU-Militärausschusses.

Brieger hält Ausbildungsmission in der Ukraine für nicht denkbar

Eine EU-Ausbildungsmission in der Ukraine hält Brieger derzeit für nicht denkbar, im Gegensatz zu einer Mission in einem EU-Staat. Dort könnte spezifisch auf die ukrainischen Bedürfnisse eingegangen und kurz-, mittel- und langfristige Ausbildungsmaßnahmen zum Beispiel im taktischen Bereich realisiert werden. Es hätte insofern einen "gegenseitigen Mehrwert", so Brieger, "weil die Ukraine als ein kriegführendes Land über Erfahrungen verfügt, die die westlichen Staaten derzeit natürlich nicht haben".

Klärung von Mission auf dem Territorium eines EU-Staates

Nun gilt es zu klären, ob eine Mission auf dem Territorium eines EU-Staates erfolgen könne. Brieger gab sich zuversichtlich und verwies auf Präzedenzfälle. Ausschlaggebend sei weniger der Austragungsort der Mission, sondern mehr der Inhalt, betonte er. Auch müsse noch die Finanzierung geklärt werden.

(APA/Red)

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