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Brühl: "Misstrauen gegen Schauspielberuf"

Der Schauspieler Daniel Brühl (30) hat ein "tiefes Misstrauen" gegen seinen Beruf. "Von Anfang an war es meine größte Angst, für einen Schauspieler gehalten zu werden".

Dies sagte er der Kultur- und Modezeitschrift “Liebling”. Er möchte keiner “von diesen Leinwand-Johnnys sein, die ihren Ledermantel durchs Lokal werfen, damit alle hinschauen”. Seit frühester Kindheit habe er die Worte seines Vaters im Ohr, dass Schauspieler “die mit den großen Egos sind, die mit den Allüren, der Arroganz, Extrovertiertheit und Eitelkeit und der großen Unsicherheit dahinter”.

Als Schauspieler müsse man auch den inneren Drang verspüren, “sich darzustellen, zu erfinden, zu lügen, eine eigene Wirklichkeit zu erschaffen”. Dabei seien Schauspieler nur “die, die das Gesicht hinhalten”, denen dafür zu viel Aufmerksamkeit gezollt werde, Kameramänner oder Regisseure seien oft die weitaus interessanteren Menschen.

Schauspieler würden auch zu oft und leicht die “Normalität des Lebens” vergessen. “Das ist ganz selten Drama, ganz selten übergroß, überirdisch, phänomenal. Das vergessen wir, die Schauspieler, nur manchmal, wenn wir in unseren Filmen so viel Drama und große Gefühle darstellen.”

Er könne auch den Roten Teppich bei Premieren “eigentlich nicht mehr ertragen”. Er vermeide Premieren, so gut es geht, und schaue sich neue Filme lieber regulär im Kino an. Brühl (“Good Bye, Lenin!”, “Die fetten Jahre sind vorbei”) ist zurzeit in der Otfried-Preußler- Verfilmung “Krabat” im Kino zu sehen und steht in Berlin und Umgebung für Quentin Tarantinos “Inglourious Basterds” mit Brad Pitt vor der Kamera.

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