Wie die Pressestelle der Tiroler Landespolizeidirektion laut der Tageszeitung “Dolomiten” mitteilte, trifft die Asfinag bereits Vorbereitungen für “Fundamentarbeiten für ein Flugdach im Kontrollbereich der Autobahn an der Grenze”. Ein “allfälliger Baubeginn für weitere Elemente des Grenzkontrollmanagements” stünden derzeit aber noch nicht fest, war die Polizei bemüht, die Situation zu beruhigen, nachdem mehrere italienische Medien berichteten, dass eine 250 Meter breite “Kontrollstruktur” inklusive Registrierzentrum am Brenner entstehen solle.
“Entgegen der europäischen Regeln, im Widerspruch zur Freundschaft”
“Die Regierung in Wien soll ihren Beschluss überdenken, der dem Sinn der europäischen Abkommen sowie der Freundschaft widerspricht, die Italien und Österreich verbindet”, so Gozi. Der Bau einer Barriere am Brenner sei ein “gravierender Fehler” und ein Verstoß gegen die europäischen Regeln. “Man löst nicht die Probleme, indem man improvisierte Mauern errichtet. Man muss die Probleme mit konstruktivem Geist in Angriff nehmen”, betonte er.
Der für Flüchtlingsfragen zuständige Staatssekretär im italienischen Innenministerium, Domenico Manzione, zeigte sich zuversichtlich, dass es zu keiner Schließung des Brenners kommen werde. Italiens Innenminister Angelino Alfano habe bei dem Treffen mit seiner österreichischen Amtskollegin Johanna Mikl- Leitner (ÖVP) am Freitag die Garantie erhalten, dass Österreich seine Grenzen nicht schließen werde, solange es nicht zu unkontrollierten Migrationsströmen kommen.
Manzione: Großer Wirtschaftlicher Verlust bei Brenner Schließung
“Die Brenner-Schließung hätte eine Reihe von Folgen, die vom wirtschaftlichen Standpunkt nicht zu unterschätzen sind. Der wirtschaftliche Verlust wäre groß. Aus diesem Grund haben wir an Österreich appelliert, dass die Grenze offen bleibt”, sagte Manzione. Die Zusammenarbeit zwischen österreichischer und italienischer Polizei funktioniere gut.
EU-Kommission: Ernsthafte Prüfung bei tatsächlicher Umsetzung
“Tief besorgt” über Österreichs Pläne zur Schließung der Brenner-Grenze zu Italien zeigte sich am Dienstag auch die EU-Kommission. Eine Sprecherin erklärte in Brüssel, sollten die Schließung der Brenner-Grenze tatsächlich umsetzt werden, werde man die Angelegenheit “ernsthaft” prüfen. Was das konkret bedeutet, wurde nicht erklärt.
Kommissions-Sprecherin: Brenner als Zeichen der Freiheit in der EU
Derzeit beobachte die Kommission nur die Ankündigungen in den Medien. Der Brenner sei ein Zeichen für die Freiheit in der EU und der Schengen-Zone. Eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen müsste jedenfalls eine Ausnahme und verhältnismäßig sein, betonte die Sprecherin. EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos werde noch Dienstagnachmittag mit dem österreichischen Innenministerium in Kontakt treten.
Jedenfalls sei derzeit laut Kommissionssprecherin kein Umschichten der Flüchtlingsströme von Griechenland Richtung Italien zu beobachten. Auf letzte Zahlen der Umsiedlung syrischer Flüchtlinge aus der Türkei in die EU angesprochen, sagte sie, dass 34 dieser Migranten zuletzt nach Finnland gebracht worden seien. (APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.