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Bregenzerwald wurde ein „Älpler- Wald“

Der größte Alpabtrieb, den die Region je erlebt hat, „überrollte“ förmlich den Bregenzerwald
Der größte Alpabtrieb, den die Region je erlebt hat, „überrollte“ förmlich den Bregenzerwald
Fast zwei Dutzend Herden mit insgesamt rund 3000 Stück Vieh auf dem Weg nach Mellau und Schwarzenberg.

Mellau, Schwarzenberg. (stp) Entnervt entschloss sich ein Motorradklub aus dem Raum Würzburg zur Umkehr, als er auf dem Weg durch den Bregenzerwald auf immer wieder neue Alpherden stieß und kaum mehr voran kam. „Am besten“, so ein Polizist, „ist umkehren und über Alberschwende, die Autobahn und S 16 in Richtung Arlberg fahren.“

So viel wie nie

Es war der wohl größte Aufmarsch von Alpvieh, den die Region jemals erlebt hat. Durch die Zusammenlegung der Termine von Mellau und Schwarzenberg waren jeweils knapp ein Dutzend Herden mit insgesamt etwa 2500 Tieren in die Älplerhochburgen unterwegs. Dazu kam noch die 500-köpfige Herde der größten Vorarlberger Alpe Wöster, die „vorab“ nach Schwarzenberg auf dem Weg war, wo der Großteil des Wöster-Viehs noch auf den Vorsäßen verbleibt. Zwei Tage dauert der Zug vom Wöster. Am ersten Tag wird der Weg von Lech bis Schnepfau absolviert, nach dem Nachtlager geht es am zweiten Tag ins Firstgebiet weiter, wo die Alpgenossenschaft Vorsäße besitzt.

Insgesamt guter Sommer

„Noch besser“ könnte es zwar immer sein, aber die Älpler, die mit ihrem Vieh auf dem Weg nach Mellau und Schwarzenberg waren, zeigten sich im Gespräch mit der VN-Heimat alles in allem sehr zufrieden mit dem Sommer. Das Wetter war zwar reichlich feucht, dafür blieben extreme Situationen mit massiven Kälteeinbrüchen und Schneefällen oder heftige Unwetter mit großen Vermurungen oder Überflutungen aus.

Alles im Griff

Vor keiner leichten Aufgabe stand die Exekutive, die erfolgreich bemüht war, den Autoverkehr durch die Viehherden zu lotsen. Kaiserwetter hat diese Aufgabe natürlich sehr begünstigt, ideale Wetterverhältnisse machten die Arbeit der Treiber naturgemäß einfacher. So war es nicht verwunderlich, dass beispielsweise die Herde von der Alpe Schadona der Marschtabelle weit voraus war.

Das „Buffet“ ist eröffnet

Der Zeitvorsprung war dann aber urplötzlich dahin, als die hungrigen Tiere eine saftige Wiese entdeckten. Und gar nicht abgezäunt – da standen die Treiber auf verlorenem Posten, ihr Vieh stürmte das „grüne Buffet“ und war erst zum Weiterziehen zu bewegen, als auch der letzte Grashalm genüsslich verspeist war. Dem Hirten blieb nur noch die Regelung des Mundraubs mit dem Besitzer.

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