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Bregenzer Festspiele: Fabio Luisi zelebrierte Verdi-Requiem

©VOL.AT/Steurer (Themenbild)
Mit einer überzeugenden Interpretation von Giuseppe Verdis "Messa da Requiem" wurde Montagabend die Reihe der Bregenzer Festspielkonzerte eröffnet.

Der ehemalige Chefdirigent Fabio Luisi stand im Festspielhaus wieder einmal am Pult der Wiener Symphoniker und zelebrierte das Werk mit dem Prager Philharmonischen Chor und einem Solistenquartett.

Zehn Jahre Engagement

Die Festspiele widmeten das Konzert der ehemaligen stellvertretenden Intendantin Eva Kleinitz (1972-2019), die im Mai als Generaldirektorin der Nationaloper in Straßburg gestorben ist. Für den von Lukas Vasilek hervorragend einstudierten Prager Philharmonischen Chor war es auch eine Hommage für zehn Jahre Engagement im Bregenzer Festspielsommer. Heuer steht der Einsatz im Seebühnen-"Rigoletto" im Mittelpunkt. Das Verdi-Requiem kennen die Prager wie aus dem Effeff, mit Luisi haben sie das Werk vor einigen Jahren im Veitsdom aufgeführt.

Maestro Luisi ging höchst konzentriert ans Werk und musizierte das Requiem zwischen berührender Ruhe und grandiosem Vollklang. Das einleitende "Requiem aeternam" ließ er im leisesten Orchester-Pianissimo wie aus dem Nichts erwachen, bevor im Kyrie die stimmlich luxuriösen Vokalsolisten aufblühten. Immerhin standen drei aktuelle Festspielkünstler und eine ehemalige Mitwirkende zur Verfügung. Maria Jose Siri (Uruguay) ist mit strahlendem Sopran als Maddalena de Coigny in "Andrea Chenier" in Erinnerung. Die russische Mezzosopranistin Anna Goryachova glänzte gerade erst in der Hausoper "Don Quichote" als Dulcinee. Der höhensichere russische Tenor Sergey Romanovsky ist im "Rigoletto" als Herzog besetzt. Mit profunder Tiefe besticht der ungarische Bassbariton Gabor Bretz, der in Jules Massenets "Don Quichotte" die Titelrolle erfolgreich verkörpert hat. Und in Salzburg wartet bald wieder der Einsatz als "Salome"-Jochanaan.

Langer Beifall

Ohne zu forcieren achtete Luisi auf Balance und Gleichgewicht zwischen Chor, Orchester und Solisten. Umso effektvoller kam da der Paukenschlag im Dies irae oder der Raumklang durch auf den Rängen im Saal postierte Extra-Bläser im Tuba mirum zur Geltung. Nach eineinhalb Stunden reagierte das beeindruckte und berührte Publikum mit lang anhaltendem Beifall für alle Mitwirkenden.

Im zweiten und dritten Festspielkonzert (4. und 5. August) steht (Noch-)Chefdirigent Philippe Jordan am Pult der Wiener Symphoniker. Aufgeführt werden alle vier Symphonien von Johannes Brahms.

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