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Bregenzer Festspiele 2015: Große Mauer und Ton-Soldaten für "Turandot"

©VOL.AT/Rauch
Bregenz - Am Dienstag gaben die Bregenzer Festspielen einen ersten Blick auf die kommende Festspielsaison. So sollen die einzelnen Veranstaltungen stärker verknüpft werden. Auch soll das Publikum mehr Einblick in das Entstehen von Opern erhalten.

Mit 2015 kommen einige Änderungen auf die Bregenzer Festspiele zu: So stellte die neue Intendantin Elisabeth Sobotka nicht nur ein neues gestalterisches Konzept und Logo für die Festspiele vor, sondern bringt auch mit dem Opernstudio und Opernatelier zwei neue Konzepte zu den Festspielen.

Opernentwicklung mit Publikumseinbindung

Im Opernstudio werden sechs junge Sängerinnen und Sänger Mozarts Oper “Cosi fan tutte” erarbeiten – und das Publikum bereits vor den vier Vorstellungen an einem Abend bei den Proben teilhaben. Am 9. Juli wird Kammersängerin Brigitte Fassbaender vor Publikum eine Meisterklasse mit dem Ensemble abhalten. Das Opernatelier soll während und außerhalb Festspielsaison den Austausch zwischen Künstlern ermöglichen und ebenfalls das Publikum einbinden.

Große Mauer und Terrakotta-Soldaten

Auch das auf Jugendliche ausgerichtete Crossculture-Projekt soll ausgebaut werden. Sobotka denkt hier eine verstärkte Zusammenarbeit mit Schulen an. Auch einen ersten Ausblick auf die Gestaltung von Puccinis “Turandot” gab Marco Arturo Marelli, der sowohl für das Bühnenbild wie auch die Regie verantwortlich ist, per Videoeinschaltung. So sollen eine drachenartige Chinesische Mauer und an die Terrakotta-Soldaten erinnernde Figuren das Bühnenbild prägen.

Veranstaltungen stärker verknüpft

Neu ist auch, dass die einzelnen Aufführungen thematisch und personaltechnisch stärker miteinander verknüpft werden. Peter Eötvös ist sowohl durch sein der in einem China-Restaurant spielenden zeitgenössisches Werk “Der goldene Drache” vertreten wie auch bei den Orchesterkonzerten und bei Musik & Poesie. Auch Jaques Offenbach findet sich neben “Hoffmanns Erzählungen” auch bei den Orchesterkonzerten, wie auch Puccini. die Sopranistin Measha Brueggergosman wird ebenfalls bei verschiedenen Veranstaltungen zu hören sein.

Hohe Erwartungen an Besucherzahlen

Insgesamt blickt man mit den beiden Publikumsmagneten “Turandot” und “Hoffmanns Erzählungen” positiv auf die Festspielsaison 2015. Für das Spiel auf dem See sind derzeit 24 Vorführungen vorgesehen und 185.000 Karten aufgelegt. Derzeit seien bereits 40 Prozent der Karten verkauft oder vorreserviert, erklärt der kaufmännische Direktor Michael Diem. Damit sei man auf einem vergleichbaren Niveau wie bei der “Zauberflöte”. “Hoffmanns Erzählungen” werden an fünf Terminen, “Der goldene Drache” an zwei Terminen gezeigt. Auch beim Crossculture werden mehr Besucher erwartet, hier werden 7.000 Karten aufgelegt.

Finanzierung bleibt Thema

Doch auch die Finanzierung der Festspiele war Thema bei der Programmpräsentation. Festspielpräsident Hans-Peter Metzler verwies auf durch Indexanpassungen steigende Kosten und stagnierende Förderungen. Mit jährlichen Investitionen von an die acht Millionen Euro und zur Festspielsaison 1.400 Mitarbeitern sei man ein wichtiger Wohlstandsfaktor im Land. “Jeder Programmabstrich ist auch ein Wohlstandsabstrich”, betonte Metzler. Die derzeitigen Gespräche seien jedoch “sehr konstruktiv”, erste Ergebnisse erwartet er sich von der Kuratoriumssitzung Anfang 2015.

People’s löst Intersky ab

Auch bei den Sponsoren gab es Veränderungen. Die Liechtensteiner LGT Bank scheidet als Hauptsponsor aus. sie wolle sich auf ihr hauseigenes Kulturprojekt konzentrieren und bleibe als Kunde erhalten. So bleibt es mit Casinos Austria, Hypo Landesbank und Illwerke Vkw bei drei Hauptsponsoren. Die People’s Viennaline löst Intersky als Co-Sponsor und “Official Carrier” ab. Neu hinzu kommt Wolford als “Presenting Sponsor”.

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