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Bregenz: "Der Freischütz" verschwindet langsam von der Seebühne

"Der Freischütz" verschwindet langsam aber sicher von der Seebühne.
"Der Freischütz" verschwindet langsam aber sicher von der Seebühne. ©VOL.AT/Mayer
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Ein Monat nach dem letzten Applaus ist die winterliche Kulisse fast komplett verschwunden. Auf der Bregenzer Seebühne regieren jetzt Bauzäune und ein Bagger.
Festspiele trotzten Regen und Kürzung

Ein leicht schiefer Kirchturm, knorrige Bäume, ein zugefrorenes Wasserbecken und darüber ein riesiger Mond – das war das Bühnenbild für "Der Freischütz". Jetzt, rund einen Monat nach der letzten Vorstellung, ist davon kaum noch etwas übrig.

Teil der Winterlandschaft sind noch zu erkennen. ©VOL.AT/Mayer

Beim VOL.AT-Lokalaugenschein zeigt sich ein völlig anderes Bild: Statt Opernzauber dominiert die Baustellenstimmung. Wo das verfallene Dorf aus dem Dreißigjährigen Krieg stand, liegen heute aufgestapelte Bühnenbildelemente. Die Häuser, der Kirchturm und die Kutsche sind Geschichte. Nur wenige Elemente – etwa einige Bäume am rechten Bühnenrand oder der mit Bauzäunen abgesperrte Bereich des ehemaligen Wasserbeckens – erinnern noch an das Bühnenbild.

Video: Abbrucharbeiten bei der Seebühne

Auch die Bäume sieht man noch auf der Bühne. ©VOL.AT/Mayer

Rückbau mit System

Der Rückbau begann direkt nach der letzten Vorstellung am 17. August. Seither wird Stück für Stück abgebaut – zunächst Licht- und Tontechnik, dann die großen Kulissenteile.

Wolfgang Urstadt vor dem noch kompletten Bühnenbild. ©Bregenzer Festspiele/Eva Cerv

Abbruch sei ein hartes Wort, informieren die Bregenzer Festspiele. Wie Wolfgang Urstadt zu verstehen gibt, arbeitet man mit einem bestimmten System: "Geliehenes Equipment, besonders beim Licht, wird zurückgeschickt. Wiederverwendbare Teile werden gesichert, bevor dann Kettensäge und Flex zum Einsatz kommen, um den Rest auseinanderzunehmen und zu entsorgenbei uns geht das behutsam und durchgeplant", verdeutlicht der technische Direktor der Festspiele.

©VOL.AT/Mayer

Zwischen Bauzäunen und Handykameras

Der Zugang zur Seebühne ist aktuell nur eingeschränkt möglich. "Betreten verboten – Bauarbeiten" steht da. Auf die Tribüne kommt man aktuell gar nicht erst. Doch das hält Schaulustige nicht davon ab, einen Blick auf das Bühnenbild zu werfen. Auch beim VOL.AT-Lokalaugenschein kamen immer wieder Passanten vorbei und knipsten ein Bild.

©VOL.AT/Mayer

Nach der Saison ist vor der Saison

Lange bleibt es auf der Seebühne erfahrungsgemäß nicht leer. Für die nächste Spielzeit ist bereits Giuseppe Verdis "La traviata" geplant. Das neue Bühnenbild wird wieder Vorbereitungen erfordern. Der Rückbau soll bis Oktober andauern. "Unser Fokus liegt erst einmal ganz auf dem Abbruch, aber natürlich stellen wir die Weichen für La traviata – es ist ein nahtloser Übergang", so Urstadt.

Mehr Bilder vom Abbruch gibt es hier

Am 21. August stand das Haus noch, doch der Boden war schon leer. ©Bregenzer Festspiele/Amrei Buley
Bühnenteile wurden in Container verfrachtet. ©Bregenzer Festspiele/Amrei Buley
Die Häuser lernten fliegen. Sie wurden mit dem Kran von der Bühne gehoben. ©Bregenzer Festspiele/Amrei Buley
Ein Schnappschuss vom 22. August, kurz nach Saisonende. ©Bregenzer Festspiele/Amrei Buley
Auch der markante Kirchenturm musste weichen. ©Bregenzer Festspiele/Amrei Buley
Ein Hüttenteil, davor der nackte Holzboden der Bühne. ©Bregenzer Festspiele/Amrei Buley
Baustellenstimmung auf der Bregenzer Seebühne. ©Bregenzer Festspiele/Amrei Buley
Der Schlangenkopf wurde ebenfalls mit dem Kran "ausgeflogen". ©Bregenzer Festspiele/Pia Kiker
Der Mond des "Freischütz" am Kranarm. ©Bregenzer Festspiele/Pia Kiker

(VOL.AT)

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