Bregenz: "Der Freischütz" verschwindet langsam von der Seebühne

Ein leicht schiefer Kirchturm, knorrige Bäume, ein zugefrorenes Wasserbecken und darüber ein riesiger Mond – das war das Bühnenbild für "Der Freischütz". Jetzt, rund einen Monat nach der letzten Vorstellung, ist davon kaum noch etwas übrig.

Beim VOL.AT-Lokalaugenschein zeigt sich ein völlig anderes Bild: Statt Opernzauber dominiert die Baustellenstimmung. Wo das verfallene Dorf aus dem Dreißigjährigen Krieg stand, liegen heute aufgestapelte Bühnenbildelemente. Die Häuser, der Kirchturm und die Kutsche sind Geschichte. Nur wenige Elemente – etwa einige Bäume am rechten Bühnenrand oder der mit Bauzäunen abgesperrte Bereich des ehemaligen Wasserbeckens – erinnern noch an das Bühnenbild.
Video: Abbrucharbeiten bei der Seebühne

Rückbau mit System
Der Rückbau begann direkt nach der letzten Vorstellung am 17. August. Seither wird Stück für Stück abgebaut – zunächst Licht- und Tontechnik, dann die großen Kulissenteile.

Abbruch sei ein hartes Wort, informieren die Bregenzer Festspiele. Wie Wolfgang Urstadt zu verstehen gibt, arbeitet man mit einem bestimmten System: "Geliehenes Equipment, besonders beim Licht, wird zurückgeschickt. Wiederverwendbare Teile werden gesichert, bevor dann Kettensäge und Flex zum Einsatz kommen, um den Rest auseinanderzunehmen und zu entsorgenbei uns geht das behutsam und durchgeplant", verdeutlicht der technische Direktor der Festspiele.

Zwischen Bauzäunen und Handykameras
Der Zugang zur Seebühne ist aktuell nur eingeschränkt möglich. "Betreten verboten – Bauarbeiten" steht da. Auf die Tribüne kommt man aktuell gar nicht erst. Doch das hält Schaulustige nicht davon ab, einen Blick auf das Bühnenbild zu werfen. Auch beim VOL.AT-Lokalaugenschein kamen immer wieder Passanten vorbei und knipsten ein Bild.

Nach der Saison ist vor der Saison
Lange bleibt es auf der Seebühne erfahrungsgemäß nicht leer. Für die nächste Spielzeit ist bereits Giuseppe Verdis "La traviata" geplant. Das neue Bühnenbild wird wieder Vorbereitungen erfordern. Der Rückbau soll bis Oktober andauern. "Unser Fokus liegt erst einmal ganz auf dem Abbruch, aber natürlich stellen wir die Weichen für La traviata – es ist ein nahtloser Übergang", so Urstadt.
Mehr Bilder vom Abbruch gibt es hier









(VOL.AT)
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