Bregenz besiegte Magdeburg
Die Vorarlberger sorgten nicht nur für den ersten Sieg einer österreichischen Männer-Handballmannschaft in der Königsklasse seit über elf Jahren, sondern vereitelten auch den Gruppensieg des deutschen Weltklasse-Klubs, der hinter Montpellier HB als Zweitplatzierter ins Achtelfinale einzog. Bregenz sorgte ausgerechnet gegen jenes Team, gegen das man im EHF-Cup-Viertelfinalrückspiel im Frühjahr in ein 25:41-Debakel gelaufen war, für die ganz große Überraschung.
2.000 begeisterte Zuschauer in der Handballarena Rieden wurden Zeugen eines Handball-Krimis und eines entfesselten Roland Schlinger (10 Tore). Er erzielte vier der ersten fünf Treffer der Gastgeber, war hauptverantwortlich für einen Traumstart seines Teams (11:5 nach einer Viertelstunde) und teilte sich mit Flügelspieler Konrad Wilczynski (12 Tore/6 Siebenmeter) den Titel “Matchwinner”. Der zwischenzeitliche Sechs-Tore-Vorsprung schmolz bis zur Pause zwar noch auf 16:14, der von den Deutschen und vielen Experten erwartete konditionelle Einbruch der Mannschaft von Manager Roland Frühstück und Spielertrainer Dagur Sigurdsson trat aber nicht ein.
In der zweiten Spielhälfte wogte die hochklassige Partie hin und her. Zunächst glich Magdeburg-Flügelstar Stefan Kretzschmar kurz nach der Pause zum 20:20 aus. Ab der 39. Minute stand es nicht weniger als sieben Mal Unentschieden. Wilczynski und Klement vergaben in der Schlussviertelstunde drei Siebenmeter in Folge, doch auch diese Rückschläge steckten die Hausherren, die in ÖHB-Teamtorhüter Nikola Marinovic einmal mehr einen sicheren Rückhalt hatten, weg. Wilczynski blieb es schließlich vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Mit der letzten Aktion – die Spielzeit war bereits abgelaufen – gelang ihm per Strafwurf der Siegestreffer.
“Endlich! Der liebe Gott schaut sich auch Handballspiele an. Dieser Sieg war fällig”, meinte Frühstück nach dem Abpfiff glücklich und erleichtert. “Magdeburg hat mit der besten Mannschaft gespielt, um sich mit dem Gruppensieg die bessere Ausgangsposition für das Achtelfinale zu schaffen. Bregenz ist keine Kaffeefahrt, da muss man arbeiten. Die Deutschen waren nicht so gut vorbereitet, wie es nötig gewesen wäre”, betonte der Manager. Zu einer möglichen Extraprämie für seine Akteure erklärte Frühstück: “Einen Sieg gegen Magdeburg kann man nicht mit ein paar Hundert Euro vergüten.” Wilczynski sprach “von unserem schönsten Sieg”. “Ich kann es noch gar nicht fassen. Beim letzten Siebenmeter habe ich einfach das Hirn ausgeschaltet.” “Bregenz war besser, ich bin sehr enttäuscht”, klagte Linksaußen Kretzschmar, der sich vor den Augen seiner in Bregenz lebenden Freundin und deren Familie ein Erfolgserlebnis besonders gewünscht hatte.
A1 Bregenz – SC Magdeburg: 32:31 (16:14)
Handballarena Rieden-Vorkloster, 2.000, SR Argyrou/Loizou
Tore: Wilczynski 12/6, Schlinger 10, Sigurdsson 5, Knauth 4, Varga 1 bzw. Kretzschmar 8, Vugrinec 7/2, Tkaczyk 4, Kuleschow 4, Bielecki 3, Sprenger 3, Theuerkauf 1, Sigurdsson 1
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