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Brasilien: Lula verpasst Wiederwahl

Amtsinhaber Luiz Inacio Lula da Silva hat in Brasilien überraschend die Wiederwahl zum Staatspräsidenten im ersten Urnengang verpasst. Es kommt zu einer Stichwahl.

Das bestätigte die Wahlbehörde in Brasilia in der Nacht auf Montag. Demnach gewann der Staats- und Regierungschef der sozialistischen Partei der Arbeiter (PT) die Wahlen zwar deutlich, die für die Wiederwahl nötige absolute Mehrheit ist jedoch unerreichbar.

Nach Auszählung von 98 Prozent aller Wahllokale hielt Lula bei 48,79 Prozent der gültigen Stimmen. In der zweiten Runde muss der 60-Jährige nun am 29. Oktober gegen seinen Rivalen Geraldo Alckmin von der Partei der Sozialdemokratie Brasiliens (PSDB) antreten. Der 53-Jährige kam laut Wahlbehörde auf 41,43 Prozent der Stimmen.

Hinter Alckmin folgten ohne Chancen die früheren PT-Mitglieder Heloisa Helena (Partei für Sozialismus und Freiheit, PSOL) mit 6,87 und Christovam Buarque (Demokratische Arbeits-Partei, PDT) mit 2,73 Prozent der Stimmen.

Lula hatte sich bei seiner Stimmabgabe in einem Vorort von Sao Paulo überzeugt gezeigt, die Wahl in der ersten Runde für sich zu entscheiden. Alckmin hatte angekündigt, bei der Abstimmung werde sich Moral gegenüber Korruption durchsetzen. Alckmin bezog sich dabei auf den Korruptionsskandal von Lulas Arbeiterpartei. Unter anderem sollen Anhänger des Präsidenten Abgeordnete der Oppositionsparteien bestochen haben, um Gesetzesvorlagen klare Mehrheiten zu verschaffen.

Unterstützung genießt Lula vor allem bei der armen Bevölkerung. Gemäß seinem Slogan „Null Hunger“ ließ er 45 Millionen armen Menschen monatlich umgerechnet 250 Millionen Euro zukommen. Zur Abstimmung aufgerufen waren am Sonntag 125 Millionen Wahlberechtigte. Die Wahllokale schlossen um 24.00 Uhr MESZ.

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