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Brasilien laut Innsbrucker Statistiker Weltmeister

Dieser Fan sieht es wie die Tiroler Statistiker
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Geht es nach Forschern rund um Achim Zeileis von der Uni Innsbruck, hat Brasilien bei der Heim-WM die Nase vorn - zumindest statistisch. Die anderen Länder mit den höchsten Siegchancen folgten mit Respektabstand. Mit ihrem auf Buchmacherquoten basierenden Modell haben die Statistiker laut eigenen Angaben bereits 2008 das EM-Finale, sowie 2010 den WM- und 2012 den EM-Titel für Spanien vorhergesagt.


Die höchsten Siegchancen habe nach diesem Modell Brasilien mit einer Wahrscheinlichkeit von 22,5 Prozent, hieß es in einer Aussendung am Montag. Drei weitere Mannschaften hätten dahinter noch vergleichsweise hohe Chancen auf den WM-Titel, wenn auch deutlich niedrigere als der Gastgeber: Argentinien gewinnt mit 15,8 Prozent Wahrscheinlichkeit, Deutschland mit 13,4 und Spanien mit 11,8 Prozent.

Die Wissenschafter wandten bei ihren Berechnungen das sogenannte “Buchmacher-Konsensus-Modell” an. Dabei griff das Forscherteam auf die Quoten von 22 Online-Wettanbietern (Buchmachern) zurück, die kombiniert mit komplexen statistischen Rechenmodellen eine Simulation aller möglichen Spielvarianten und Ergebnisse zuließen.

Das Modell erlaube auch die Modellierung von Wahrscheinlichkeiten des Finalspiels, hieß es. Hier sei die Unsicherheit aber wesentlich höher. Das wahrscheinlichste Finale laute Brasilien gegen Argentinien. “Wir modellieren nicht nur den Sieger, sondern können jede denkbare Spielkonstellation darstellen. Bei diesen Modellen gewinnt Brasilien als einziges Team gegen deutlich mehr als die Hälfte aller anderen Teams mit einer Wahrscheinlichkeit von über 80 Prozent”, erklärte Zeileis. Auf diese Weise könnten die Forscher auch für jede der acht Gruppen jene Mannschaften ermitteln, für die ein Aufstieg am wahrscheinlichsten ist. Daraus ergebe sich dann das wahrscheinlichste Finale.

Buchmacher würden ihre Quoten basierend auf möglichst wahrscheinlichen Ergebnissen festsetzen, erläuterte der Statistiker: “Als Experten berücksichtigen sie nicht nur historische Daten, sondern auch kurzfristige Ereignisse wie zum Beispiel Verletzungen.” Die Quoten werden so definiert, dass sie einerseits den tatsächlichen Ergebnissen möglichst nahe kommen und andererseits auch dem Buchmacher seinen Gewinn sichern. Daher müssten diese zunächst um die Aufschläge der Buchmacher bereinigt werden. Dann könnten daraus Wahrscheinlichkeiten abgeleitet werden.

Eine 100-prozentige Prognose gebe es freilich nicht, betonte Zeileis. Bis zum Finale am 13. Juli in Rio de Janeiro sollte es also spannend bleiben.

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