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Brasilien: Erste Krater-Leiche geborgen

Rund 60 Stunden nach dem Krater-Unglück in Brasilien haben Suchteams die erste Leiche geborgen. In dem Krater werden mindestens sechs weitere Todesopfer vermutet. 

Der leblose Körper einer älteren Frau sei am Montag am Unfallort in der Stadt Sao Paulo gefunden worden, berichteten Medien unter Berufung auf den Zivilschutz. Es handelt sich den Angaben zufolge um eine 75 Jahre alte Pensionistin, die gerade zum Einkaufen aus dem Haus gegangen war, als der Krater aufbrach.

Das 30 Meter tiefe Erdloch mit einem Durchmesser von bis zu 80 Metern war am Freitag aus noch unbekannter Ursache während der Bauarbeiten für eine U-Bahn-Station entstanden. Dabei waren Menschen und Fahrzeuge verschlungen worden.

Der Gouverneur des Bundesstaates Sao Paulo, Jose Serra bekräftigte die Meinung von Experten, dass es praktisch keine Hoffnung mehr gebe, Überlebende zu finden. „Wer da unten ist, ist wohl als Todesopfer zu registrieren“, sagte Serra. Die Bergungsarbeiten waren in der Nacht auf Montag fortgesetzt worden. Ein Sprecher des Zivilschutzes versicherte, man habe inzwischen auch den Kleinbus lokalisiert, in dem fünf der Vermissten vermutet würden. Bis zur Bergung des „offenbar völlig zerquetschten Fahrzeugs“ würden aber noch viele Stunden vergehen, hieß es.

„Wir müssen äußerst vorsichtig und langsam agieren, weil das Erdreich hier sehr instabil ist“, sagte ein Sprecher der eingesetzten Feuerwehrtrupps. Regen erschwerte auch am Sonntag die Suche. Arbeiter sagten, eine größere Tragödie sei nur verhindert worden, weil sich der Erdrutsch mit „komischen Geräuschen“ und mit an der Baustelle herabfallenden Steinchen angekündigt habe. Der Fahrer eines Lastwagens konnte am Freitag lebend gerettet werden.

Zahlreiche Häuser und eine Straße des Stadtviertels wurden infolge des Erdrutsches schwer beschädigt. Mindestens 80 Familien wurden in Sicherheit gebracht. Mehrere Gebäude am Rande des Kraters seien besonders gefährdet, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden.

Die zuständigen Stadtbehörden wiesen jede Schuld von sich. Das Erdloch sei wahrscheinlich wegen des heftigen Regens und des aufgeweichten Bodens entstanden, hieß es. Gouverneur Serra versprach eine Untersuchung. Vorerst liege die Priorität aber auf den Bergungsarbeiten.

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