Die 3.500-Einwohner-Gemeinde Egg wird daher die Sonntagsmesse als Gedenkgottesdienst für die Toten begehen. Zu der Messe haben sich auch Landesrat Erich Schwärzler und Landesstatthalter Markus Wallner angesagt.
Für den Vize-Bürgermeister von Egg, Walter Gasser, ist der verheerende Brand ein Jahr danach im Ort “sicher nicht vergessen”. Die kleine Bregenzerwälder Kommune stand nach der Katastrophe tagelang unter Schock. Viele kannten die ins Gemeindeleben integrierten Bewohner persönlich. Mehr als 1.000 Menschen verabschiedeten sich damals in der St. Nikolaus-Kirche von den Opfern.
Nach Abschluss des “Trauerjahres” wolle man nun aber auch wieder nach vorne schauen, “das wäre auch im Sinne der Verstorbenen”, so Gasser. Die Gemeinde plant, auf dem Platz der mittlerweile abgerissenen Brandruine ein neues Sozialzentrum zu errichten. Entstehen soll ein modernes Pflegeheim mit 30 Betten und ein angegliederter Bau für betreutes Wohnen. Auch eine Kapelle wird Platz finden, sie soll eine Gedenkstätte für die zwölf Toten werden. Der Architekturwettbewerb laufe bereits, über hundert Baubüros hätten die Unterlagen abgeholt. Ob auch das neue Zentrum “Vinzenzheim” heißen wird, ist noch offen. “Darüber denken wir noch nach, ich für meinen Teil möchte St. Vinzenz im Namen erhalten”, so der Vize-Bürgermeister.
Das Feuer vor einem Jahr entstand laut der Brandermittlung vermutlich durch Zigarettenreste in einem Mistkübel im ersten Stock. Es griff rasch auf die anderen Räume über und entwickelte starken Rauch. Zwölf der insgesamt 24 Bewohner starben an Rauchgasvergiftung, großteils pflegebedürftige Senioren. Fünf weitere Bewohner wurden teils lebensgefährlich verletzt.
Die Staatsanwaltschaft Feldkirch ermittelte wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst mit Todesfolge, stellte die Erhebungen nach sieben Monaten aber ein. Es habe sich um ein tragisches Unglück gehandelt, für das niemand strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könne, hieß es. Zwar entsprach die Ausstattung im Vinzenzheim den geltenden Brandschutzbestimmungen, auch die vorgeschriebene Brandschau wurde vorschriftsgemäß durchgeführt, doch nach dem Unglück wurden alle 49 Seniorenheime Vorarlbergs überprüft und die Brandschutz-Standards überarbeitet und verbessert.
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