Nachdem im ersten Notruf von einem Brand eines Mülleimers die Rede war, trafen bereits wenige Minuten nach der Alarmierung die ersten Einsatzkräfte beim Vinzenzheim in Egg ein.
Einsatzkräfte aus dem ganzen Land vor Ort
Da sich bereits dichte schwarze Rauchwolken im gesamten Gebäude ausgebreitet hatten, lösten die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte sofort Großalarm aus.
Alle verfügbaren Einsatzkräfte von Rettung, Polizei und Feuerwehr aus dem ganzen Bregenzerwald und dem Rheintal wurden in Gang gesetzt um die insgesamt 25 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Heim befanden, zu retten. Nach rund einer halben Stunde befanden sich über 260 Einsatzkräfte vor Ort. Einsatzfahrzeuge trafen im Minutentakt ein.
Dramatische Szenen spielen sich ab
Es sollte allerdings trotz aller Bemühungen der Einsatzkräfte über zwei Stunden dauern, bis der Brand unter Kontrolle gebracht werden konnte. Vor Ort spielten sich dramatische Szenen ab. Viele der Bewohner konnten das Heim nicht selbstständig verlassen. Ersthelfer begaben sich unter Einsatz ihres Lebens ins Gebäude, um möglichst viele Personen zu retten. Dennoch war bereits gegen 21 Uhr klar, dass für viele der Bewohner jede Hilfe zu spät kam. Insgesamt zwölf Personen starben in den Flammen oder erlagen Tage später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Fünf weitere Personen wurden teils schwer verletzt.
Bundeskanzler und Landeshauptmann vor Ort
Noch in der Nacht fanden sich in Egg Landesrat Erich Schwärzler, Landeshauptmann Herbert Sausgruber und auch der gerade zufällig in Vorarlberg weilende Bundeskanzler Alfred Gusenbauer ein. Die Betroffenheit über das tragische Ereignis schlug Wellen auch weit über die Landesgrenzen hinaus.
Riesige Anteilnahme im ganzen Land
Fünf Tage nach dem tragischen Ereignis fanden sich rund 1.000 Menschen zu einem Trauergottesdienst, geleitet von Bischof Benno Elbs, in und vor der Kirche in Egg ein.
Brandursache Zigarette
Rasch konnte die Brandursache durch Ermittler des Landeskriminalamts festgestellt werden. Zigarettenreste oder Asche hatten einen Müllkübel im 1. Stock entzündet und für die fatale Rauchentwicklung im Gang gesorgt. Ein Schuldiger konnte trotz umfassender Ermittlungen nicht mehr gefunden werden und so stellte die Staatsanwaltschaft Feldkirch rund ein halbes Jahr später die Ermittlungen wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst mit Todesfolge ein. Es habe sich um ein tragisches Unglück gehandelt, strafbare Handlungen seien niemandem nachweisbar, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft.
Land reagiert
Als Folge des verheerenden Brandes wurden alle Seniorenheime, Krankenhäuser und Therapiestationen nochmals auf ihre Brandsicherheit überprüft. Das Vinzenzheim in Egg hatte allen vorgegebenen Bestimmungen entsprochen, daher wurden in weiterer Folge die Brandschutz-Standards erhöht.
Vinzenzheim ist Geschichte
Für das Vinzenzheim bedeutete der Brand das Ende. Die Schäden am Gebäude waren so schwer, dass nur ein Abriss in Frage kam. Allerdings erklärte der damalige Bürgermeister Norbert Fink, dass neben den baulichen Gründen, auch aus Pietätsgründen eine Sanierung ausgeschlossen war.
An derselben Stelle wurde nach dem Abriss der Brandruine das neue Sozialzentrum Egg errichtet, welches im Oktober 2011 eröffnet worden ist. In den insgesamt 30 Betten und angegliedertem betreuten Wohnen, fanden nicht nur die Überlebenden der Katastrophe eine neue Heimat.
Vinzenzkapelle als Erinnerungsort
In der neu gestalteten Kapelle im Sozialzentrum, die im Gedenken den Namen des alten Heims trägt, erinnert ein Kreuz, das noch aus der Kapelle des Vinzenzheims stammt, an die Opfer der Tragödie.
(VOL.AT)
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