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Braathen im Levi-Slalom zu erstem Weltcup-Sieg für Brasilien

Braathen siegte erstmals für Brasilien
Braathen siegte erstmals für Brasilien ©APA/Lehtikuva
Lucas Pinheiro Braathen hat am Sonntag für einen historischen Ski-Tag für Brasilien gesorgt. Der 25-Jährige holte im Slalom von Levi den ersten Weltcupsieg der Geschichte für das südamerikanische Land. Braathen setzte sich 0,31 Sekunden vor Vorjahressieger Clement Noel und 0,57 vor dem finnischen Überraschungsmann Eduard Hallberg durch. Die besten Österreicher Michael Matt (+1,31 Sek.), Fabio Gstrein (+1,32) und Manuel Feller (+1,40) landeten auf den Plätzen neun bis elf.

Seine bisherigen fünf Weltcupsiege hatte Braathen allesamt für Norwegen geholt. Der Slalom-Weltcupsieger von 2022/23 fährt nach einem Jahr Pause seit der Vorsaison für Brasilien, das Heimatland seiner Mutter. In seinem ersten Jahr nach dem Comeback war Braathen bereits fünfmal auf dem Podest - nun ging es nach einer Halbzeitführung erstmals in den neuen Farben ganz nach oben. "Vamos Brazil", brüllte er danach in die Kamera.

"Ich bin so stolz. Das ist für mich nicht nur ein Ski-Weltcup-Sieg. Für mich ist es ein persönlicher Sieg", sagte Braathen, der sich nach Differenzen 2023 vom norwegischen Verband losgesagt hatte und vorübergehend zurückgetreten war, im ORF. "Dieser Weg war so schwer. Ich hoffe, dass ich die Jungs inspirieren kann, einen eigenen Weg zu gehen. Ich bin so glücklich."

Hallberg beendet finnische Durststrecke

Für Begeisterung bei den Heimfans sorgte Hallberg. Dem 22-Jährigen gelang der erste Weltcup-Podestplatz eines Finnen seit dem Sieg von Kalle Palander am 16. Dezember 2007 im Riesentorlauf von Alta Badia. Das bis dato letzte Slalom-Podium für Finnland war ein Monat davor ebenfalls auf das Konto von Palander gegangen. "Ich konnte die Fans hören", sagte Hallberg, den auch ein Fehler im oberen Flachstück des zweiten Laufes nicht aus dem Konzept brachte.

Die Österreicher mischten nicht um die Podestplätze mit. Gstrein fiel im zweiten Durchgang nach Fehlern im bereits schwierig zu fahrenden Steilhang vom siebenten Zwischenrang zurück. "Probiert hätte ich es, aufgegangen ist es nicht", erklärte der Tiroler, der in acht von neun Weltcup-Slaloms seit Jahresbeginn 2025 in die Top Ten gefahren ist. Matt war mit seiner Leistung in beiden Läufen dagegen zufrieden. "Ich kann wieder meinen Schwung fahren", meinte der Olympia-Dritte von 2018, der sich von Rang 16 noch nach vorne geschoben hatte.

Feller mit zweitbester Laufzeit

Feller, der im ersten Lauf nur im oberen Teil ins Fahren gekommen war, verbesserte sich mit der zweitbesten Zeit im zweiten Durchgang noch um zwölf Positionen. "Ich sehe jeden Lauf, den ich im Rennen fahren kann, noch als Trainingslauf", betonte der Disziplinweltcupsieger von 2023/24, dem laut eigenen Angaben weiterhin die Trainingstage fehlen. Bis Val d'Isere Mitte Dezember will er in Topform sein.

Marco Schwarz, im Sölden-Riesentorlauf vor drei Wochen nur von Marco Odermatt geschlagen, kam mit Startnummer 28 im ersten Slalom der Olympia-Saison nicht über Platz 19 hinaus. Dem Tiroler, im Gesamtweltcup nun acht Punkte hinter Odermatt und Braathen Dritter, fehlten am Ende 1,82 Sekunden auf den Sieger. Kombi-Olympiasieger Johannes Strolz wurde 24. (+2,46). Am Samstag geht es für Österreichs Slalom-Männer bereits mit dem Heimrennen in Gurgl weiter.

(APA)

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