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Bozen: Spagnolli gewinnt hauchdünn

Mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur 0,36 Prozentpunkten hat der Kandidat der Mitte-Links-Parteien, Luigi Spagnolli (45), die Bürgermeisterwahl in Bozen gewonnen.

Nach dem vorläufigen Endergebnis erreichte Spagnolli 50,36 Prozent und erspart sich damit die Stichwahl. Der Überraschungssieger vom Mai, der von Mitte-Rechts-Parteien unterstützte Giovanni Benussi, kam auf 45,2 Prozent.

Die Stimmenauszählung verlief äußerst spannend. Der zunächst nach dem Auszählen von Sprengeln mit deutscher Bevölkerungsmehrheit klar scheinende Sieg Spagnollis erschien immer weniger eindeutig zu sein. Einige Zeit lag Spagnolli sogar unter der 50-Prozent-Marke und wurde von Benussi beinahe überholt. Eine Stichwahl wäre die Folge gewesen.

Im Gemeinderat konnte die Südtiroler Volkspartei von acht auf elf Mandate zulegen und stellt damit zum ersten Mal wieder die relative Mehrheit. Die Alleanza Nazionale, die in Bozen seit Jahren stärkste Partei war, kam nur auf neun Sitze (minus ein Mandat).

Die Spagnolli unterstützenden Parteien kommen auf 27 der 50 Sitze. In dem Wahlbündnis befinden sich neben der SVP, die auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtete, auch Grüne und Kommunisten.

In einer ersten Reaktion sprach der neue Bürgermeister gegenüber der APA von einem „erwartungsgemäß knappen Sieg“. Daher sei er mit dem Ergebnis auch zufrieden. Er wolle zeigen, dass die Stadt nicht gespalten sei. Im Abschneiden der SVP sehe er keine Dominanz. Seine Aufgabe werde sein, zwischen den Interessen zu vermitteln.

Benussi kündigte an, im Gemeinderat die Opposition anführen zu wollen. Ob er bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr Spitzenkandidat sein werde, sei vorerst unklar, ihn habe deswegen noch niemand gefragt. Benussi sah vor allem „einen großen Wahlsieg der SVP“. Die Abwesenheit von Ministerpräsident Silvio Berlusconi zum Abschluss des Wahlkampfes habe ihm nicht geschadet, meinte er.

Die Wahlbeteiligung lag gegenüber der ursprünglich abgehaltenen Wahl am 8. Mai bei 75,3 Prozent (73,7 Prozent). An der Stichwahl im Mai hatten nur 66 Prozent teilgenommen.

Geboren wurde Spagnolli am 10. Februar 1960 in Bozen, wo er auch maturierte. 1985 schloss er das Studium der Forstwissenschaften an der Universität Florenz ab. Von 1986 bis 2003 war Spagnolli für die Gemeinde Bozen tätig: Er arbeitete als Berater und Kabinettschef des Bürgermeisters und war ab 1992 Beamter für den Bereich Umwelt. Ab 1996 war er Direktor des Amtes für Umwelt. Die Abteilung Umwelt und Öffentliches Grün leitete er ab 2001.

Seit September 2003 ist Spagnolli Koordinator und Direktor des Stilfser-Joch-Nationalparkes. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

Luigi Spagnolli – Vom Forstwirt zum neuen Stadtchef Ein Forstwirt wird künftig die Geschicke der Stadt Bozen leiten: Der Kandidat der Mitte-Links-Parteien, Luigi Spagnolli (45), konnte sich mit einem knappen Vorsprung gegen Giovanni Benussi – er wurde von den Mitte-Rechts-Parteien unterstützt – durchsetzen. Für Spagnolli hatte die Südtiroler Volkspartei erstmals in ihrer Geschichte auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet.

Geboren wurde Spagnolli am 10. Februar 1960 in Bozen, wo er auch maturierte. 1985 schloss er das Studium der Forstwissenschaften an der Universität Florenz ab. Zwischen 1985 und 1990 unterrichtete er verschiedene Fächer an der Mittel- und Oberschule. Von 1986 bis 2003 war Spagnolli für die Gemeinde Bozen tätig: Er arbeitete als Berater und Kabinettschef des Bürgermeisters und war ab 1992 Beamter für den Bereich Umwelt. Ab 1996 war er Direktor des Amtes für Umwelt. Die Abteilung Umwelt und Öffentliches Grün leitete er ab 2001.

Seit September 2003 ist Spagnolli Koordinator und Direktor des Stilfser-Joch-Nationalparkes in Bormio (Provinz Sondrio). Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Zu seinen Hobbys zählen unter anderem Reisen, Bergsteigen, Fotografie, italienische Literatur, Geschichte und Naturwissenschaften.

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