Neben dem Austausch über wirtschaftliche und kulturelle Fragen war auch die klare Haltung Vorarlbergs zur Atomkraft Thema des Gesprächs.
Zuvor bekundeten Landtagspräsidentin Bernadette Mennel und Botschafter Iwatani den gegenseitigen Willen, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter auszubauen. Zwischen Japan und Vorarlberg bestehen vor allem im Bereich der Partnerschaften zwischen Hakuba (Nagano) und Lech sowie Myoko (Niigata) und Schruns-Tschagguns engere Beziehungen. Insgesamt bestehen 29 Partnerschaften zwischen japanischen und österreichischen Gemeinden.
Thematisiert wurde daneben die Problematik der Atomenergie. Die Katastrophe in Japan habe gezeigt, dass es sich bei der Atomenergie um eine Risikotechnologie handle, deren Gefahr für die Menschen letztlich nicht kalkulierbar sei. “Nicht erst unter dem Eindruck der erschütternden Bilder aus Japan, sondern bereits seit etlichen Jahren setzt das Land Vorarlberg deshalb aktiv auf ‘erneuerbar statt nuklear'”, sagte Mennel. Nach dem sich Deutschland zu einem Atomausstieg entschlossen habe, in Italien sich bei einem Votum 94 Prozent der Bevölkerung gegen die Atomkraft ausgesprochen hätten und auch die Schweiz an einen Ausstieg denke, wäre ein diesbezügliches Zeichen seitens Japans ein starkes Signal.
Derzeit leben knapp 2.200 Japaner in Österreich. Im Tourismus wurden 2009 etwa 200.000 japanische Gäste gezählt. Umgekehrt wählen bisher jährlich nur durchschnittlich 13.200 Österreicherinnen und Österreicher Japan als Reiseziel. 2011 konnten österreichische Unternehmen Waren im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro nach Japan exportieren. Die Atomkatastrophe vor gut einem Jahr führte in Energiefragen zu einem Umdenken in Japan. Zunehmend wird Holz als Energielieferant interessant und damit auch österreichisches Know-how, österreichische Maschinen und auch Arbeitsbekleidung, etwa von der Vorarlberger Firma Pfanner.
Zur Person
Shigeo Iwatani ist seit Mitte Oktober 2010 japanischer Botschafter in Österreich. Sein Amtsbereich umfasst neben Österreich auch die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und die Republik Kosovo. Zuvor war er unter anderem bereits in der Japanischen Botschaft in Deutschland, Honolulu und Kenia tätig.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.