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Botschafter Bin Ladens festgenommen

Abu Katada, der am Mittwoch in London festgenommen worden ist, wird von der Polizei in acht Staaten als „Schlüsselfigur“ im Terrornetzwerk El Kaida betrachtet.

Die Festnahme wurde laut „Times“ von Anti-Terror-Einheiten von Scotland Yard und MI5 vorgenommen.

Abu Katada sei vor zehn Monaten in Großbritannien untergetaucht, kurz bevor neue Anti-Terrorgesetze in Kraft traten, die die Internierung von ausländischen Terrorverdächtigten ermöglicht, so die Zeitung. Sein Name habe sich ganz oben auf der Liste der Gesuchten befunden, im Dezember vergangenen Jahres sei er der Polizei aber entwischt, als er sich in einem Kleinbus von seinem damaligen Wohnort mit seiner Familie abgesetzt habe.

Informationsdienste in Italien, Deutschland und Frankreich behaupten laut „Times“, sie hätten Beweise dafür, das El-Kaida-Agenten, die Bombenanschläge und Chemiewaffenattacken planten, mit Abu Katada in engem Kontakt gestanden seien. Einige, wie der Führer einer El-Kaida-Zelle in Spanien, hätten häufige Besuche nach London unternommen, um Abu Katada zu besuchen.

Der 42-jährige mutmaßliche Terror-Botschafter wurde laut der Zeitung in das Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh gebracht. Eine offzielle Bestätigung, dass es sich bei dem Verhafteten tatsächlich um den gesuchten Abu Katada handelt, steht derzeit noch aus.

Der Palästinenser Abu Katada hatte in zahlreichen religiösen Rechtsgutachten, so genannten Fatwas, die Taten des Islamistennetzwerks El Kaida gerechtfertigt. Auch hatte er die Ermordung von Frauen und Kindern angeblich „unislamischer“ Algerier für vereinbar mit dem islamischen Recht erklärt. Der Islamistenführer hatte sich mehrfach als überzeugter Anhänger der algerischen Islamistengruppe GIA und der El Kaida zu erkennen gegeben. Abu Katada besitzt die jordanische Staatsbürgerschaft, ist in Jordanien aber zum Tode verurteilt.

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