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Bornavirus-Alarm! So schützt du dich jetzt vor der tödlichen Infektion

Erfahren Sie, wie Sie sich vor der seltenen, aber tödlichen Bornavirus-Infektion schützen können.
Erfahren Sie, wie Sie sich vor der seltenen, aber tödlichen Bornavirus-Infektion schützen können. ©Edward Jenner/Pexels
Ein seltenes, aber tödliches Virus sorgt derzeit in Oberbayern für Besorgnis: Zwei Todesfälle durch das Bornavirus (BoDV-1) wurden in Pfaffenhofen an der Ilm bestätigt. Die Nachricht hallt auch in Österreich wider, wo die Sorge um die Übertragung seltener Krankheiten wächst. Doch wie gefährlich ist das Bornavirus wirklich, und welche Vorsichtsmaßnahmen sollten Wienerinnen und Wiener sowie alle Österreicher beachten?

Das Borna Disease Virus 1, kurz BoDV-1, ist eine tickende Zeitbombe, die glücklicherweise extrem selten zuschlägt. Die Infektion kann eine schwere, oft tödliche Hirnhautentzündung (Enzephalitis) auslösen. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt, dass sich in Deutschland jährlich nur etwa fünf bis zehn Menschen infizieren – eine geringe Zahl, die jedoch die hohe Sterblichkeit von rund 90 Prozent bei einer manifesten Erkrankung nicht schmälert. Seit 2020 ist das Bornavirus in Deutschland meldepflichtig, was eine genauere Erfassung der seltenen Fälle ermöglicht.

Wie wird das Bornavirus übertragen?

Der Hauptüberträger des Bornavirus ist die Feldspitzmaus. Diese kleinen, unscheinbaren Säugetiere scheiden das Virus über Urin, Kot und Speichel aus. Menschen können sich infizieren, wenn sie direkten Kontakt mit den Ausscheidungen der infizierten Tiere haben – zum Beispiel beim Arbeiten im Garten, in der Landwirtschaft oder auch beim Betreten von Scheunen und Schuppen, wo Spitzmäuse leben. Selbst das Einatmen von virushaltigem Staub ist eine mögliche Übertragungsform. Im aktuellen Fall in Bayern wird auch die Rolle von Igel-Ausscheidungen untersucht, was auf ein potenziell breiteres Spektrum an Überträgern hindeutet. Für Wien und Österreich bedeutet das: Vorsicht ist geboten, wenn man in ländlicheren Gebieten oder Gärten mit Nager- oder Igelkontakt arbeitet.

Symptome und Prävention: Was Sie wissen müssen

Die Symptome einer Bornavirus-Infektion sind unspezifisch und können leicht mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Sie reichen von Fieber und Kopfschmerzen über Verhaltensänderungen bis hin zu schweren neurologischen Ausfällen wie Lähmungen und Bewusstseinsstörungen. Oft vergehen Wochen oder Monate zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit.

Um sich zu schützen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert, die besonders für Gartenbesitzer oder Personen, die häufig im Grünen arbeiten, in und um Wien relevant sind:

  • Direkten Kontakt vermeiden: Berühren Sie niemals Spitzmäuse oder deren Ausscheidungen. Nutzen Sie Handschuhe bei der Gartenarbeit oder beim Aufräumen von Schuppen.
  • Hygiene beachten: Waschen Sie sich nach Arbeiten im Garten oder in der Natur gründlich die Hände.
  • Schutz vor Staub: Bei Arbeiten in geschlossenen Räumen, in denen Spitzmäuse leben könnten, ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sinnvoll, um das Einatmen von virushaltigem Staub zu verhindern.
  • Nager fernhalten: Sorgen Sie dafür, dass Spitzmäuse und andere Nager keinen Zugang zu Wohnbereichen oder Lagerräumen haben. Lagern Sie Lebensmittel sicher.
  • Umgang mit toten Tieren: Gefundene tote Spitzmäuse oder Igel sollten niemals mit bloßen Händen berührt werden. Verwenden Sie Schaufel und Handschuhe und entsorgen Sie die Kadaver sicher.

Obwohl das Bornavirus extrem selten ist, unterstreichen die aktuellen Fälle in Bayern die Notwendigkeit von Bewusstsein und Vorsicht. Für die Bevölkerung in Wien und ganz Österreich gilt: Panik ist unbegründet, aber ein informierter Umgang mit potenziellen Risikofaktoren kann helfen, die eigene Gesundheit zu schützen.

Fragen und Antworten zum Bornavirus

Wie häufig ist das Bornavirus in Österreich?

In Österreich ist das Bornavirus extrem selten. Es gibt nur sehr wenige bekannte menschliche Infektionen. Die meisten Fälle treten in bestimmten Endemiegebieten in Deutschland, der Schweiz und Teilen Österreichs auf, aber die Gesamtzahl ist sehr gering.

Gibt es eine Impfung gegen das Bornavirus für Menschen?

Nein, derzeit gibt es keine zugelassene Impfung gegen das Bornavirus für den Menschen. Die Prävention konzentriert sich daher auf das Vermeiden von Kontakt mit infizierten Tieren und deren Ausscheidungen.

Können Haustiere das Bornavirus übertragen?

Spitzmäuse sind die Hauptwirte des Bornavirus. Haustiere wie Katzen oder Hunde können sich zwar theoretisch infizieren, eine direkte Übertragung vom Haustier auf den Menschen ist jedoch extrem unwahrscheinlich und bisher nicht belegt. Es ist wichtiger, den Kontakt von Haustieren mit Wildtieren wie Spitzmäusen zu vermeiden.

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