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Bormio: Stelvio zeigte sich brutal

Zahlreiche Stürze und Disqualifikationen haben am Freitag das erste Training für die Herren-Weltcupabfahrt in Bormio geprägt.

Auf der anspruchsvollen Stelvio machten eine oben sehr unruhige Piste und vor allem der wegen des vorangegangenen Regens völlig vereiste Zielhang sogar den Besten in der Szene Probleme. “Wahnsinn, das ist zu viel für einen Familienvater”, ächzte etwa Gröden-Sieger Michael Walchhofer, der auf der WM-Piste von 2005 vor zwei Jahren einen Doppelsieg gefeiert hat.

Das letzte Weltcup-Rennen des Jahres dürfte damit wie so oft zu einer Riesen-Herausforderung werden. Von den zahlreichen Stürzen und Disqualifikationen waren u.a. der Schweizer Ambrosi Hoffmann, die beiden US-Amerikaner Thomas Lanning und Steven Nyman sowie der Österreicher Hannes Reichelt betroffen. Der Salzburger griff sich danach auf das dauerbeleidigte Knie, nach ersten Informationen blieb Reichelt sonst aber unversehrt. Bester Österreicher war wenig überraschend Klaus Kröll.

Auch der Südtiroler Werner Heel, der zuletzt in Gröden den Super-G gewonnen und am Freitag zunächst mit klarer Bestzeit geführt aufschien, dürfte einen Torfehler begangen haben. Die meisten Fahrer waren aber ohnehin in erster Linie froh, heil im Ziel zu sein. Viele absolvierten daher mehr oder weniger eine schnelle Besichtigung.

“Ich wollte gar nicht mehr schnell fahren, sondern nur noch runter kommen”, sagte etwa der Schweizer Didier Cuche. Und während sich Hermann Maier jeden Kommentar verkniff, nahm sein ÖSV-Teamkollege Christoph Gruber sogar das das Wort “lebensgefährlich” in den Mund. Weltcup-Leader Aksel Lund Svindal war froh darüber, dass man mit der Kurssetzung das Tempo etwas gedrosselt hatte. “Sonst wäre dies hier eine ganz gefährliche Angelegenheit”, so der der Norweger.

ÖSV-Abfahrtstrainer Andreas Evers sah dennoch keinen Grund, die Stelvio zu entschärfen. “Es ist sicher das Anspruchsvollste, was wir bisher in dieser Saison hatten, speziell von der Überwindung her. Aber man muss eben so Ski fahren, wie man es sich zutraut”, meinte der Betreuer. “Nur weil ein Auto 300 km/h geht, kann man nicht auch mit diesem Tempo in eine Kurve fahren!”

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