Trotz mehrerer Verhaftungen, Lichtbildern von mutmaßlichen Entführern und dem Einsatz von Detektiven gab es keinen Hinweis darauf, ob die beiden am Leben oder tot sind, wie am Mittwoch ein Beamter des Bundeskriminalamtes (BK) in Wien bei einer Pressekonferenz erklärte. Nach wie vor wurde nach zwei Verdächtigen gefahndet, die Licht in den Fall bringen könnten.
Offenbar dürften die beiden Weltenbummler einer Bande von Trickbetrügern aufgesessen sein, sagte Major Josef Kerbl, der sich von 20. Februar bis vergangenen Montag selbst in Bolivien aufgehalten hat. Die Verbrechergruppe, die mit dem Verschwinden des Pärchens in Verbindung gebracht wird, sei bekannt für den Taxi-Trick: Ein vorgebliches Taxi nimmt dabei die Touristen mit, wobei auf der Fahrt ein zusätzlicher Passagier einsteigt, um ein Stück mitzufahren.
Die Reise endet mit einem scheinbaren Polizisten, der bei diesem dritten Reisenden zufällig Drogen findet und deshalb die Touristen ebenfalls durchsuchen muss. Dabei werde auch versucht, Bankomatkarten und die dazu gehörigen Codes in die Hände zu bekommen. Zwei Fälle sind den bolivianischen Behörden bekannt, in denen die Bande eine solche Methode angewandt hat. Auch ein Salzburger, der annimmt, ebenfalls von der Gruppe beraubt worden zu sein, hat sich beim Bundeskriminalamt gemeldet.
Am Dienstagabend ist in Bolivien eine große Fahndung über Medien gestartet worden, mit Hilfe derer der mutmaßliche Kopf der Bande, den die Polizei Milan nennt, und ein ebenfalls flüchtiger Komplize gefasst werden sollen.
Was mit Katharina Koller und Peter Rabitsch geschehen ist, könnte durch die Aussagen von Milan möglicherweise geklärt werden. Es handelt sich um eine Entführung mit atypischem Verlauf, beschrieb Kerbl die vorläufige – gesicherte – Datenlage. Ungewöhnlich sei etwa, dass es seit 24. Jänner, als die beiden das letzte Mal gesehen wurden, weder Lösegeldforderungen noch Lebenszeichen der Verschwundenen gegeben habe. Ob das Paar etwa ermordet worden sein könnte, war vorerst völlig unklar: Es gibt weder Beweise in die eine noch in die andere Richtung. Auch zum Aufenthaltsort gab es noch keinerlei Spur. Man vermute nur, dass die beiden in der Gegend von La Paz sind.
Der Chef der Mordkommission der Policia Tecnica Judicial (PTJ) in La Paz, Octavio Gutierrez, hatte sich am Dienstagabend (MEZ) in einem Interview mit der APA optimistisch gezeigt, den Fall bald lösen zu können. Es sei nur eine Frage von Tagen, bis konkrete Neuigkeit bekannt werden würden.
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