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BNP Paribas steigt bei Fortis ein

Die französische Bank BNP Paribas steigt nach Angaben aus Luxemburger Regierungskreisen in großem Stil beim Finanzkonzern Fortis ein.

Die Franzosen kauften einen 75-prozentigen Anteil der Fortis in Belgien und 66 Prozent der Bank in Luxemburg, hieß es am Sonntagabend. BNP Paribas übernimmt das Geschäft der angeschlagenen Bank Fortis in Belgien und Luxemburg für 14,5 Mrd. Euro.
Gemessen an den Spareinlagen entstehe dadurch die “größte europäische Bank”, hieß es in der französischen Hauptstadt. BNP Paribas erhält damit die Kontrolle über ein Netz von 1.500 Fortis-Filialen in insgesamt sechs Ländern, darunter auch Deutschland. Zudem übernimmt BNP Paribas das Versicherungsgeschäft von Fortis.
Damit wird BNP Paribas zur führenden Bank im Privatkundengeschäft in Belgien und Luxemburg. Die belgische Regierung übernimmt 11,6 Prozent der Anteile an BNP Paribas, die luxemburgische Regierung 1,1 Prozent. BNP Paribas hatte bereits Ende September ein Angebot vorgelegt, das abgelehnt worden war.

Seit rund einer Woche waren in Belgien und in den Niederlanden Versuche gelaufen, den mit der US-Finanzkrise zusammenhängenden Niedergang von Fortis aufzuhalten. In einer ersten Phase erklärten Belgien, die Niederlande und Luxemburg, dass sie für eine Teil-Verstaatlichung 11,3 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Am Freitag scherte die niederländische Regierung dann aus und kündigte die weitgehende Verstaatlichung der Fortis-Banken- und Versicherungsgeschäfte in den Niederlanden an.
Das setzte die Regierungen Belgiens und Luxemburgs unter Druck, ebenfalls eine Lösung zu finden. Fortis ist die größte Bank in Belgien und die zweitgrößte in den Niederlanden. Parallel zu den Verhandlungen um Fortis berieten Belgien und Luxemburg nach Meldungen des belgischen Radiosenders RTBF auch über die Lage der angeschlagenen französisch-belgischen Immobilienbank Dexia.

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