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BND-Informant verkaufte Anleger-Daten auch an USA

Der Liechtensteiner Informant des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) in der Steueraffäre hat die kopierten Kundendaten nach einem "Spiegel"-Bericht auch an US-Behörden verkauft.

Amerikanische Steuerfahnder hätten im Sommer 2007 mit entsprechenden Ermittlungen begonnen, berichtete das Nachrichtenmagazin am Samstag unter Berufung auf Angaben aus Liechtenstein. US-Steuerfahnder sollen demnach seither in rund 50 Fällen zugeschlagen haben.

Bei dem Informanten handelt es sich dem Bericht zufolge doch um jenen Mann, der in Liechtenstein bereits 2004 im Zusammenhang mit einem Datendiebstahl bei der LGT-Bank verurteilt wurde. Er sei vom BND mit einer neuen Identität ausgestattet worden, nachdem er Wuppertaler Steuerfahndern mehrere DVD übergeben habe, schreibt das Magazin. Das Nachrichtenmagazin “Focus” berichtete, er habe vom BND zwei Pässe mit falschen Namen erhalten, nachdem das Bundeskriminalamt (BKA) es abgelehnt habe, ihn ins Zeugenschutzprogramm aufzunehmen. Nach übereinstimmenden Informationen beider Magazine war er von der LGT-Bank damit beauftragt, das Papierarchiv zu digitalisieren, und hatte deshalb Zugang zu den Kundendaten.

Das den deutschen Behörden vorliegende Material besteht laut “Spiegel” aus 4527 Datensätzen über Stiftungen und Institutionen, von denen etwa 1400 deutschen Investoren gehören. Rund 65 Prozent der Stiftungen sollen nach Angaben der Ermittler noch heute existieren. Insgesamt sollen die Steuerfahnder bis zu 20 Bankmitarbeiter, Stiftungsräte und Kundenbetreuer in Deutschland und Liechtenstein verdächtigen, an Steuersparmodellen mitgearbeitet zu haben.

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