Blutspuren überall: Mutter und Sohn sollen junge Frau zu Tode gequält haben

Im Prozess gegen Goran Ravlić und seine Mutter Leđiba Ravlić hat die Sachverständige Amira Kekić vor dem Kantonalgericht Sarajevo grausame Details zum Tatort geschildert. Wie die bosnische Tageszeitung Dnevni avaz berichtet, wurden im Schlafzimmer der Wohnung in der Kolodvorska-Straße großflächige Blutspuren entdeckt – unter anderem auf dem Kopfteil des Betts, an den Wänden, am Boden und auf mehreren Türen sowie Türrahmen.

Unfassbare Gewalt: Über 100 Verletzungen an der Leiche

Laut Anklage wurde die 2024 getötete Nermina Krajina über längere Zeit körperlich und psychisch misshandelt. Die Anklageschrift beschreibt, dass sie gefesselt, ausgehungert, rasiert, sexuell missbraucht und körperlich verstümmelt wurde. Die forensische Untersuchung listet über 100 Verletzungen auf – darunter Bisswunden, Verbrennungen, Knochenbrüche und massive Verletzungen im Genitalbereich. Nermina starb infolge dieser Misshandlungen.

Ravlić schweigt – und überrascht mit bizarrer Aussage

Während der Befragung durch den Anwalt seines Mandanten, Muhidin Kapo, erklärte die Gutachterin, dass das Alter der Blutspuren nicht bestimmt werden könne, jedoch die DNA-Analyse Klarheit über deren Herkunft liefern könne. Goran Ravlić verzichtete auf Rückfragen und entschuldigte sich stattdessen mit unklaren Aussagen, unter anderem gegenüber einer angeblichen „Gefängnis-Verlobten“. Laut Dnevni avaz sorgte diese Bemerkung im Zuschauerraum für Kopfschütteln – viele vermuten, die Verlobte sei frei erfunden.

Rückblick: Vorstrafen bereits 2019

Wie aus den Ermittlungsunterlagen hervorgeht, die Dnevni avaz vorliegen, war Goran Ravlić bereits 2019 wegen schwerer Körperverletzung und Bedrohung vom Strafgericht Zagreb rechtskräftig verurteilt worden. Dennoch lebte er weiterhin unbehelligt mit seiner Mutter in Sarajevo, wo es schließlich zum Mord an seiner Ehefrau kam.

Wichtige Fakten im Überblick

(VOL.AT)