Blumeneggs "Wellness-Guru"

Der Vorarlberger Leitspruch Net lugg lo oder der Text zum Volkslied Uf da Berga stammen aus der Feder vom 1831 in Thüringen geborenen Ludwig Seeger. Aufgewachsen ist Seeger in Ludesch. Seine Mundarttexte waren jedoch lediglich eine Randfacette. Der Querdenker, der sich von Ludesch aus nach Wien auf das Ärzteparkett wagte, gilt als einer der bedeutendsten Lebensreformer. Ab dem Jahre 1850 beschäftigt sich Seeger mit einem ausgeklügelten Fitness- und Ernährungssystem und gilt als Pionier und Wellness-Guru. Ab 1860 baute er im Wiener Krankenhaus auf der Wieden eine eigene medizinische Abteilung auf.
Seeger an der Lutz
Als Mundartautor ist Ludwig als Seeger an der Lutz in die Geschichte eingegangen. Wer sich mit der Kirche anlegte, der hatte es nicht leicht. Das war fast überall so, galt aber in Vorarlberg im Besonderen. Zu diesen Leuten zählte der 1831 in Thüringen geborene und 1893 in Wien verstorbene Ludwig Seeger. Ein besonderer Dorn im Auge waren Ludwig Seeger die niedrigen Löhne, die in den Douglasschen Textilfabriken im Oberland an die Arbeiter bezahlt wurden. Weberinnen verdienten etwa 90 Kreuzer für einen Elfstundentag. Gemessen an heutiger Kaufkraft wären das knapp 8 Euro pro Tag. Manche verdienten sogar noch weniger. Neben Landschaftslyrik verfasste Seeger an der Lutz auch deftige Gsätzle zu Trink- und Tanzliedern. Eher im Verborgenen blieben jene Gedichte mit deutlich erotischem Inhalt. Deftiges hatte ja durchaus Tradition. Ludwig Seeger verstand es jedoch den Texten Mehrdeutigkeit zu verleihen. Ob politisch, kirchenkritisch oder erotisch, man musste und muss genau lesen oder genau hören, damit klar wird, welches Treiben etwa der Fuchs an der Luchs in der Thüringer Au beobachtete. Oder: Wenn ma rupft anra Kutta nu a bitzle am Som, so gnappan dr alle bis ahe gi Rom.
Quelle: amp
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