Eine zuvor von Bewaffneten am Flughafen in Tripolis festgehaltene AUA-Maschine sitzt am Dienstag weiterhin in der libyschen Hauptstadt fest, allerdings ist ein Start für Nachmittag geplant. Die Crew sei nach einer Nacht im Hotel bereits wieder am Flughafen eingetroffen und inspiziere das Flugzeug, sagte der österreichische Botschafter in Tripolis, Franz Hörlberger, der APA.
Bewaffnete hatten den Flughafen von Tripolis gestürmt
Am Montag hatten Milizionäre in Jeeps mit Flugabwehrgeschützen die Landebahnen des Flughafens gestürmt und Maschinen am Start gehindert, darunter das AUA-Flugzeug des Typs Fokker 100 mit rund 50 Personen an Bord, sowie eine Maschine der Alitalia. Passagiere und Crew wurden daraufhin in Sicherheit gebracht. Die aufgebrachten Bewaffneten wollten nach Angaben libyscher Medien die Verschleppung ihres Anführers Abuajila al-Habji aufklären und forderten seine Freilassung. Mittlerweile seien die Männer abgezogen, sagte Botschafter Hörlberger.
Bevor das AUA-Flugzeug starten kann, soll es noch eine Sicherheitsprüfung geben. An sich sei der Flughafen gut gesichert, betonte der österreichische Diplomat. In den vergangenen Wochen hätten sich Vorfälle wie der am Montag allerdings gehäuft.
Vorfälle mit Bewaffneten häufen sich
Mitte April griffen aufgebrachte Milizionäre, die sich um ihren Sold betrogen fühlten, sogar den Sitz des Nationalen Übergangsrates in Tripolis an. Nach wie vor kontrollieren lose organisierte Kämpfer nach dem erfolgreichen Aufstand gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi im Vorjahr die libysche Hauptstadt. Bis zu 200.000 Männer marschierten gegen Gaddafi, davon sollen bisher 30.000 von der Übergangsregierung entwaffnet worden sein, sagte Hörlberger. In der libyschen Hauptstadt nähmen die Männer vielerorts das Recht selbst in die Hand.
Auch nahe der Residenz des österreichischen Botschafter gab es in der Nacht auf Montag Schüsse. Unbekannte hätten in die Luft geschossen. Er interpretiere den Vorfall als “Drohgebärde” gegen die Regierung, sagte der Botschafter. Er fühle sich aber bisher nicht unmittelbar bedroht, da Ausländer nicht im Visier von Gewalttätern stünden. (APA)
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