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Blitzer-Marathon: 24 Stunden "Aktion scharf" auf Deutschlands Straßen

Die deutsche Polizei macht für 24 Stunden Jagd auf Raser.
Die deutsche Polizei macht für 24 Stunden Jagd auf Raser. ©dpa (Themenbild)
Temposünder-Jagd in ganz Deutschland: Die Polizei stellt sich am Donnerstag für volle 24 Stunden mit Radar- und Laserkontrollen dem Kampf gegen Raser. Seit sechs Uhr morgens an gilt: Wer bremst, ist König.
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Wer also heute nach Deutschland muss, sollte sich einbremsen: An mehr als 8.700 Stellen gehen deutschlandweit fast 15.000 Polizisten in Stellung. Die Innenministerkonferenz hatte die Aktion im Mai beschlossen, alle 16 Länder und Stadtstaaten beteiligen sich.

Blitzer-Standorte nicht geheim

Weil es den Behörden nach eigenen Aussagen nicht darum geht, möglichst viele Bußgelder einzunehmen, sondern das Bewusstsein für Tempolimits zu schärfen, werden die Standorte von den jeweiligen Bundesländern im Internet veröffentlicht. Damit könnten noch mehr Leben im Straßenverkehr gerettet werden, hieß es.

Wer es also ganz genau wissen möchte, findet hier die Blitzerliste für Bayern und den an Vorarlberg grenzenden Regierungsbezirk Schwaben. Die “echten” Schwaben (Baden-Württemberg) machen es den Autofahrern – wenig überraschend – nicht ganz so einfach und veröffentlichen keine Gesamtliste für ihr Bundesland. Stattdessen wird auf die einzelnen Gemeinden verwiesen, wo die örtlichen Blitzer erfragt werden können.

Die Idee stammt aus Nordrhein-Westfalen, wo es schon vier solcher Marathon-Tage gab. Übrigens: Auch in Finnland, Portugal oder Australien wird inzwischen nach deutschem Vorbild geblitzt.
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Macht das überhaupt Sinn?

Es gibt zumindest viele Befürworter. Der ADAC hält die Maßnahme für sinnvoll, um die Zahl der Verkehrstoten weiter zu senken – zumindest, wenn die Polizisten die Temposünder direkt auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. In Nordrhein-Westfalen, wo es schon mehrere Blitzertage gab, ist die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten seit 2012 überdurchschnittlich stark gesunken.

“Einziger Zweck: Staatssäckel füllen”

Der Verein “Mobil in Deutschland” ist beispielsweise der Meinung, dass es beim Blitz-Marathon nur darum geht, die Staatskasse zu füllen. Auch der hessische FDP-Justizminister Jörg-Uwe Hahn schimpfte: “Dies ist Volkserziehergehabe, wie es in autoritären Staaten üblich sein mag.” (red/dpa)

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