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Blaues Auge für das "rote Wien"

APA
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Das "rote Wien" ist nicht anders: Auch in der Bundeshauptstadt hat die SPÖ deutlich verloren, sie bleibt aber auch hier die Nummer 1 - und das sogar mit großem Vorsprung.

Laut dem vorläufigem Endergebnis haben sich 35,79 Prozent der Wähler für die Sozialdemokraten entschieden, ein Minus von 5,25 Prozentpunkten. Der klare Sieger heißt auch in Wien FPÖ: Der Stimmanteil beträgt 21,40 Prozent (plus 7,54 Prozentpunkte).

Die ÖVP, die bereits bei der vorigen Wahl rund 10 Prozentpunkte verloren hatte, kommt gar nur mehr auf 15,45 Prozent (2006: 21,83 Prozent). Dicht auf den Fersen sind ihr die Grünen. Diese erreichten 15,42 Prozent, was ein Minus von 1,96 Prozentpunkten bedeutet. Das ist immerhin der zweitgrößte Verlust in einem Bundesland, nur in Tirol fiel dieser noch größer aus.

Das bedeutet: Bis auf den kurzen Auftritt von FP-Chef Heinz-Christian Strache war im Wiener Rathaus die Stimmung heute eher gedrückt. Freuen durfte sich zwar auch die kleine BZÖ-Abordnung, die am Abend im Wahlzentrum vorbeischaute, die Zugewinne in Wien waren im Vergleich zum Bund oder gar zu Kärnten aber nur mäßig: 4,80 Prozent Stimmanteil, ein plus von 2,98 Prozentpunkten.

SPÖ und FPÖ waren und sind vor allem in den sogenannten Arbeiterbezirken stark, wie sich am Beispiel Favoriten (10. Bezirk) und Simmering (11. Bezirk) zeigt. In Favoriten erzielte die SPÖ ihr bestes Ergebnis, sie kam auf 43,25 Prozent (minus 6,74 Prozentpunkte), die FPÖ auf 28,99 Prozent (plus 8,93 Prozentpunkte). Bestes Bezirksergebnis für die FPÖ dagegen in Simmering: 30,08 Prozent, ein Plus von 10,21 Prozentpunkten.

Die ÖVP blieb – trotz zum Teil großen Verlusten – in Döbling, Währing, Hietzing und der Inneren Stadt stärkste Partei. Die Grünen verteidigten die Bezirke Mariahilf, Neubau und Josefstadt. Darüber hinaus sie sind jetzt auch in Wieden und im Alsergrund Nummer 1, obwohl es auch in diesen beiden Bezirken Verluste für die Grünen setzte.

Alle anderen wahlwerbenden Gruppen spielten in Wien keine große Rolle. Wäre die Bundeshauptstadt der Bund, hätte das Liberale Forum den Einzug in den Nationalrat zumindest nur knapp verpasst: Sie kamen in Wien auf 3,9 Prozent. Noch geringer fiel das Ergebnis für die Liste Fritz aus: 0,77 Prozent wienweit. Dabei liegen die Ergebnisse über alle Bezirke verteilt stabil zwischen 0,64 Prozent (Leopoldstadt) und 0,95 Prozent (Donaustadt). Lediglich die Josefstadt stellt eine Abweichung dar: Hier entschieden sich 1,54 Prozent der Wähler für die Liste Fritz.

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