Blamierter Klinsmann appelliert an Spieler

Bayern München wurde von Wolfsburg mit 5:1 nach Hause geschickt, bis auf Trainer Jürgen Klinsmann wollte sich kein Münchner zur Schmach äußern.

“Das tut weh. Das ist schlichtweg enttäuschend, aber wir müssen es schlucken. Es ist klar, dass die Stimmung alles andere als gut ist”, sagte der Bayern-Coach nach der höchsten Niederlage für Bayern seit 2002. Die Bayern wurden in Wolfsburg regelrecht vorgeführt und mussten sogar ein “Zauber”-Tor von Grafite hinnehmen, der die komplette Münchener Abwehr austanzte und den Ball mit der Ferse ins Tor beförderte. “Das war das schönste Tor, das ich jemals geschossen habe”, meinte der Brasilianer.

“Mir ist wichtig, dass jeder begreift, was auf dem Spiel steht: Das Jahr 2009 des FC Bayern, die Zukunft des FC Bayern”, sagte Klinsmann am Sonntag und nahm nach einer Kabinen-Ansprache drei Tage vor dem Spiel gegen FC Barcelona das Team in die Pflicht. “Jeder muss Verantwortung tragen und den Kopf hinhalten. Ich habe zehn Monate den Kopf hingehalten.” Alles sei noch zu gewinnen, betonte Klinsmann, der mit einem Aussortieren am Saisonende drohte. “Die Spieler müssen wissen, dass es irgendwann mal Konsequenzen geben kann.”

Verfolger Nummer eins von Wolfsburg ist nun der Hamburger SV, der den seit acht Spielen sieglosen Aufsteiger 1899 Hoffenheim mit einem 1:0- Erfolg aus den UEFA-Cup-Rängen verdrängte. “Ich finde es klasse, wie die Mannschaft das alles verkraftet”, meinte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer angesichts der vielen Verletzungen und des straffen Programms mit dem Tanz auf drei Hochzeiten. “Wolfsburg ist für mich Titelfavorit Nummer eins, die haben nicht mehr so viel Spiele wie wir”, befand deshalb Hamburgs Trainer Martin Jol – der HSV ist noch im UEFA-Cup und im DFB-Cup vertreten.