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Blair sprach mit Papst über Nahost- und EU-Fragen

Italien - Der scheidende britische Premierminister Tony Blair ist am Samstag von Papst Benedikt XVI. in Privataudienz empfangen worden. Spekuliert wurde über einen Konfessionswechsel Blairs.

Der Vatikan erklärte nach der 25 Minuten dauernden Unterredung unter vier Augen, das Gespräch habe sich um internationale Fragen wie den Nahost-Konflikt und die Zukunft der Europäischen Union gedreht. Blairs Besuch im Vatikan hat Spekulationen angeheizt, er wolle mit dem Papst über einen möglichen Übertritt vom anglikanischen zum katholischen Glauben reden.

Blair habe seinen Wunsch bekundet, sich in besonderer Weise für den Frieden im Nahen Osten und für den interreligiösen Dialog einzusetzen, erklärte der Heilige Stuhl. Erst vor wenigen Tagen hatten die USA Blair als neuen Sondergesandten des Nahost-Quartetts ins Gespräch gebracht. Der britische Premierminister scheidet am Mittwoch aus dem Amt.

Das Gerücht, Blair wolle zum Katholizismus konvertieren, erhielt neue Nahrung, als die Londoner Zeitung „The Guardian“ am Freitag über eine ungewöhnliche Einladung berichtete: Demnach wollte der Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O’Connor, das Ehepaar Blair zum Essen im Englischen Kolleg in Rom empfangen. Blair wäre der erste amtierende britische Premierminister, der das katholische Priesterseminar seines Landes in Rom besucht.

Ein Sprecher des scheidenden Premiers wies am Freitag Spekulationen über einen Übertritt Blairs zum katholischen Glauben zurück: „Er bleibt Mitglied der (anglikanischen) Kirche von England“, sagte er. Der vatikanische Pressesaal bezeichnete die Audienz als gewöhnliches Zusammentreffen zwischen dem Papst und einem Regierungschef.

Blairs Ehefrau Cherie ist römisch-katholisch, und der Premierminister besucht mit seiner Familie regelmäßig katholische Gottesdienste. Bereits vor rund einem Jahr hatte Papst Benedikt XVI. das Ehepaar Blair und seine Kinder zu einer Privataudienz empfangen. Von Benedikts verstorbenem Vorgänger, Johannes Paul II., war Blair 2003 empfangen worden.

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