Blair: Iran verkalkuliert sich

Das sagte der britische Premierminister Tony Blair am Dienstag vor Journalisten. „Die Äußerungen aus dem Iran sind sehr Besorgnis erregend.“ Der Iran zeige sich erneut unbeeindruckt vom Vorgehen der internationalen Gemeinschaft. Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki hatte zuvor gesagt, sein Land werde die Urananreicherung niemals aussetzen.

Auf die Frage nach einem Militärschlag gegen den Iran sagte Blair: „Die Leute wollen eine politische und diplomatische Lösung.“ Er forderte die internationale Gemeinschaft zu anhaltender Geschlossenheit auf. Eine gemeinsame, harte Haltung bringe bessere Ergebnisse und lasse weniger die Frage nach einem Militärschlag aufkommen.

Der Iran hat indes betont, nach einem US-Angriff “überall“ zurückzuschlagen. „Wenn die Amerikaner etwas Verrücktes tun und den Iran angreifen, bin ich sicher, dass das iranische Volk eine sehr lehrreiche Lektion erteilen wird“, sagte der iranische Botschafter in Russland, Gholamreza Ansari, am Dienstag bei einer Konferenz in Moskau. Eine Reaktion werde sofort erfolgen. „Wir werden auch das Gebiet für so eine Antwort nicht begrenzen, es kann überall sein“, fügte Ansari hinzu.

Das Magazin „New Yorker“ hatte berichtet, dass im US-Verteidigungsministerium ein Planungsstab für mögliche Angriffe auf den Iran eingerichtet wurde. Die US-Regierung bezeichnete den Bericht als „Hirngespinst“. Der iranische Ex-Präsident Hashemi Rafsanjani verglich die USA mit einem „verletzten Tiger“, dessen Gefahr für das Land nicht vernachlässigt werden dürfe. „Wir müssen wachsamer sein“, forderte der Vorsitzende des einflussreichen Expertenrates am Dienstag laut Zeitungsberichten.

Die fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat sowie Deutschland hatten am Montag Beratungen über eine neue Resolution gegen das iranische Atomprogramm aufgenommen. Der Westen wirft dem Land vor, heimlich nach Atomwaffen zu streben. Der Iran weist dies zurück.