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Bis zum Knock-out: Wieso "Maki The Lion" der erste "Bare-Knuckle-Fighter" aus Vorarlberg ist

Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Kürzlich stieg Mathias "Maki" Martic bei einer besonders harten Kampfsport-Disziplin mit den "bloßen Fäusten" in den Ring und zahlte viel Lehrgeld. Der gebürtige Lustenauer (34) "Löwe" bewies aber echte Nehmerqualitäten und spricht mit VOL.AT über das Boxen ohne Handschuhe.

Bei der Vendetta Fight Night im Wiener Hallmann Dome lieferte sich Mathias "Maki" Martic gegen seinen steirischen Widersacher Sascha Weinpolter einen beinharten Fight.

Worauf es bei der Boxkampf-Variante mit den "blanken Fäusten" ankommt, erzählt der gebürtige Lustenauer mit kroatischen Wurzeln im Gespräch mit VOL.AT. Die Bilder von dem Kampf sprechen Bände.

Fünf Runden à drei Minuten bis zum Knock-out

In der Welt des "Bare-Knuckle-Boxens", einer Sportart, die als "Königsdisziplin des Boxens" bezeichnet wird, hat Mathias "Maki" Martic, ein aufstrebender Kämpfer, kürzlich in Wien seinen ersten Kampf bestritten. Im VOL.AT-Videointerview spricht er über seine Erfahrungen, Herausforderungen und Zukunftsaussichten in dieser rauen Sportart.

"Bare-Knuckle ist eigentlich das Boxen ohne Handschuhe, in seiner ureigensten Form," erklärt Martic. "Es ist etwas ganz anderes als traditionelles Boxen. Die Vorbereitung unterscheidet sich völlig vom herkömmlichen Training, da man sowohl die Fäuste als auch sein Gesicht auf harte Treffer vorbereiten muss."

Im Kampf brach sich Martic seine Nase. ©Vendetta Fight Night

Für den Kampf in Wien trainierte derder 34-Jährige bei Flavius Boca im Lobos Gym Rankweil. Auch die Dauer des Kampfes, der über fünf Runden à drei Minuten geht, hat es in sich. Der Sieger wird über einen Knock-out, also den Niederschlag des Gegners, ermittelt.

Die Faust des "Bare-Knuckle-Kämpfers" ist eine Woche nach dem Fight immer noch geschwollen. ©MJ

Martic, dessen Spitzname "Maki" seit seiner Geburt besteht und der den Beinamen "The Lion" aufgrund seines Sternzeichens Löwe trägt, ist kein Unbekannter in der Welt des Kampfsports. Seine Karriere begann mit traditionellen Kampfkünsten wie Krav Maga, Boxen, Kickboxen, Ringen und Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), bevor er sich dem Bare-Knuckle-Boxen zuwandte.

Ein Tattoo mit dem Namen seines Sohnes. ©MJ

"Der Ursprung der Sportart liegt in London, England," fügt er hinzu, "aber es wird nicht überall ausgeübt." Auch in Österreich war der Fight in Wien der erste Titelkampf in dieser Disziplin.

Das Auge des Boxers musste genäht werden. ©MJ

In seinem ersten Kampf in Wien stand Martic vor einer besonderen Herausforderung: "Es gibt nur einen Sieger durch KO. Es gibt keinen Punktesieg," erläutert er. "Das Ziel ist, den Gegner genau und gezielt zu treffen. Man kann sich schnell verletzen, wie beispielsweise einen Knochen brechen."

Eine weitere Blessur des Kampfes: Martic riss sich die Sehne seines kleinen Fingers. ©MJ

Und auch vom Kampf in Wien gegen den erfahrenen Fighter Sascha Weinpolter aus Graz trug "Maki" einige Blessuren davon. Ein Veilchen, geschwollene Fäuste, eine gebrochene Nase und ein Cut unter seinem linken Auge sowie eine gerissene Sehne an seinem linken Finger sind das Resultat seiner Box-Premiere im Ring.

Im Ring im Wien ging es zur Sache. ©Vendetta Fight Night

Trotz des hohen Verletzungsrisikos und der physischen Herausforderungen sieht Martic diesen Sport als seine Leidenschaft an: "Es gibt mir den Kick im Leben. Ich habe schon immer zum Boxen geneigt, auch was Disziplin und Ausdauer betrifft." Zuvor war Martic als Fußballer u.a. zwölf Jahre bei der Lustenauer Austria aktiv. Eine Abordnung der Fangruppierung Nordtribüne unterstützte den "Löwen" bei seinem Kampf in Wien.

Nach seinem Nasenbeinbruch war der Kampf so gut wie entschieden. ©Vendetta Fight Night

Auf die Frage nach der Sicherheit und den Gefahren des Sports antwortet Martic: "Man kann nie sagen, wie sicher es ist. Ein Schlag kann leider den Tod bedeuten." Er betont jedoch die strenge Regelung und die Anwesenheit von Schiedsrichtern während der Kämpfe, die für Sicherheit sorgen.

Martic im Lobos Gym in Rankweil. ©MJ

In Bezug auf die Wahrnehmung von Bare-Knuckle-Boxen als gewalttätigen Sport sagt Martic: "Es ist schade, dass es in manchen Ländern nicht als Sport anerkannt wird." Er unterstreicht, dass die Sportart mehr als bloße Gewalt ist: "Man benötigt eine Strategie, man muss die Schwächen des Gegners kennen. Es geht nicht nur darum, blind draufzuschlagen."

Mathias "The Lion" Martic. ©MJ

Martic, der auch einen Vollzeitjob hat und eine Ausbildung in Elektrotechnik absolviert hat, hofft, dass die Öffentlichkeit den Sport mit mehr Respekt und Anerkennung betrachtet. "Es ist ein großes Hobby von mir, und ich wünsche mir, dass die Leute es als Sport ansehen."

Flavius Boca trainiert seinen Schützling und ist sichtlich stolz. ©MJ

Mit Gott an seiner Seite

"Der liebe Gott steht immer an meiner Seite," sagt er abschließend. "Er schützt mich immer in den Kämpfen."

Gekämpft wird im Käfig, im "Cage" herrscht eine besondere Atmosphäre. ©MJ

Mathias "Maki" Martic mag seinen ersten Kampf in Wien verloren haben, aber sein Kampfgeist und seine Leidenschaft für den Sport bleiben ungebrochen. In der Welt des Bar-Knuckle-Boxens will er seine Kämpfernatur als Löwe erneut unter Beweis stellen.

(VOL.AT)

VOL.AT stellte sich dem "Stare Down" mit dem "Bare-Knuckle-Fighter". ©MJ

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