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Bis zu 2,6 Mio. Euro Schaden nach Unwetter in Oberösterreich

Bis zu 2,6 Mio. Euro Schaden sind nach den Unwettern in der Nacht auf Montag in Oberösterreich zu erwarten. Das schätzte der Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, Wolfgang Weidl, im Gespräch mit der APA.
Schwere Unwetter in Oberösterreich
Unwetter in Oberösterreich

Die Feuerwehren absolvierten zwischen Mitternacht und Montagmittag mit rund 2.000 Helfern 316 Einsätze. Vor allem im Salzkammergut gab es immer wieder Vermurungen und Überflutungen. Zahlreiche Straßen sowie die Bahnstrecke zwischen Attnang-Puchheim und Stainach-Irdning waren gesperrt.

Laut Weidl hat es den Raum Ried im Innkreis am schlimmsten erwischt, dort seien auch einige große Firmen sowie die Messehalle betroffen. Insgesamt sei in dem Bereich Schäden von 1,6 Mio. Euro zu erwarten. Im Salzkammergut gebe es – mit einigen Ausnahmen – vor allem kleinere Schäden im Bereich von bis zu 2.000 Euro. Insgesamt rechnete Weidl in der Region Gmunden-Vöcklabruck mit bis zu einer Mio. Euro Schaden für die gesamte Versicherungsbranche.

Im Vergleich zu dem schweren Hagel-Unwetter am 23. Juli vergangenen Jahres, das von Braunau bis Wien eine Spur der Verwüstung gezogen hatte, muten die von ihm genannten Zahlen noch gering an: Damals seien in dem betroffenen Gebiet Schäden in der Höhe von insgesamt 360 Mio. Euro entstanden. Sorgen machen Weidl die zunehmende Häufigkeit und Heftigkeit der Ereignisse. Oft treffe es Gebiete, in denen man niemals damit gerechnet hätte.

Überrascht wurde in der Nacht auf Montag etwa die Gemeinde Frankenburg am Hausruck (Bezirk Vöcklabruck). Nach einem schweren Gewitter in der Nacht mussten 120 Feuerwehrleute ausrücken. Nicht nur Garagen, Keller und Straßen wurden mit Geröll und Schlamm überflutet, auch das Altenheim, die Schule und das Freibad wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ob das Bad heuer noch einmal geöffnet werden kann, ist laut Gemeinde fraglich.

Im Salzkammergut maß die ZAMG in der Nacht binnen einer Stunde 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter – so etwas kommt in der Region nur alle 50 Jahre vor. Mehrere Menschen wurden durch Murenabgänge eingeschlossen: Auf dem Koppenpass mussten Autolenker die Nacht in ihren Fahrzeugen verbringen, sieben deutsche Touristen und mehrere andere Personen wurden auf der Rettenbachalm eingeschlossen. Beim Schutzhaus Mitterecker bei Ebensee wurden elf Wanderer vom Unwetter überrascht und mussten in ihren Autos übernachten.

Am Vormittag kam es vor allem im Raum Bad Ischl und Ebensee immer wieder zu Überflutungen. Die Pegel von Traun und Ischl stiegen stark an, die Flüsse uferten stellenweise aus. Mehrere Straßen waren gesperrt, unter anderem auch die Salzkammergut Straße (B145), die Hallstättersee Straße und der Koppenpass. Die Bahnstrecke zwischen Attnang-Puchheim und Stainach-Irdning war ebenfalls unterbrochen. Am Traunsee wurde ein Haus von einer Mure teilweise verschüttet.

In Ried im Innkreis, wo in der Nacht nach starken Regenfällen – laut ZAMG 54 Liter pro Quadratmeter binnen einer Stunde – Straßen, Aufzugschächte und Keller bis zu drei Meter hoch überschwemmt worden waren, stand die Feuerwehr zu Mittag immer noch mit 179 Leuten – “Tendenz steigend” – im Einsatz. Gebäude und Firmenhallen mussten ausgepumpt und die Spuren von Vermurungen beseitigt werden. Mit einer Entspannung wurde für den späteren Nachmittag gerechnet. Auch mehrere Firmen waren von den Unwetterschäden betroffen.

Abseits von den beiden Unwetter-Zentren Ried und Salzkammergut gab es auch in Wels Probleme, wo in der Nacht der Autobahntunnel Wels-Noitzmühle und einige Unterführungen in der Stadt wegen Wassereintritts gesperrt werden mussten. In Wallern an der Trattnach (Bezirk Grieskirchen) schlug am Sonntagabend der Blitz in den Gasspeicher einer Biogasanlage ein. Im hochwassererprobten Steyr wurden am Vormittag Orts- und Ennskai gesperrt.

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