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Bioterror-Alarm in Texas

Ein Universitätsprofessor in Texas hat mit falschen Angaben über den Verbleib von 30 Proben mit Beulenpest-Bakterien einen Bioterrorismus-Einsatz ausgelöst.

Der Chef der Abteilung für Infektionskrankheiten der Texas Tech University, Dr. Thomas Butler, wurde deswegen verhaftet, wie ein Staatsanwalt in Lubbock mitteilte. Butler habe die Arzneigläser als vermisst gemeldet gehabt, „obwohl er sehr wohl wusste, dass er sie zuvor selbst zerstört hatte“.

Der mysteriöse Fall warf ein Schlaglicht auf die Nervosität, die in den USA angesichts der Gefahr bioterroristischer Anschläge herrscht. Mehr als 60 Beamte der US-Bundespolizei FBI und anderer Behörden waren im Einsatz, am Mittwoch wurde zunächst ohne weitere Details Entwarnung gegeben. Die Öffentlichkeit war über die Aktion nicht informiert worden. Die Behörden erklärten, es habe keine Panik ausgelöst werden sollen.

Die Universitätsleitung sagte, angesichts befürchteter Anschläge mit biologischen Waffen sei das Einschalten der Sicherheitsbehörden angemessen gewesen. Heimatschutz-Chef Tom Ridge trat mit dem Bürgermeister von Lubbock, Marc McDougal, in Kontakt. Texas-Tech-Kanzler David Smith sagte: „Wir wollten keine Panik auslösen. Wie es sich herausstellte, wurden sie (die Proben) nie vermisst.“ Mehr wollte er nicht dazu sagen.

Beulenpest an sich ist nicht ansteckend. Ohne Behandlung entwickelt sich die von infizierten Flöhen und Nagetieren übertragene Krankheit aber zur infektiösen Lungenpest. Nach Angaben der US-Behörden erkranken jährlich in den USA zehn bis 20 Personen an Beulenpest. Die Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden, aber einer von sieben Fällen verläuft tödlich.

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