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Biobauer mit Herz und Leidenschaft

Familie Sohm
Familie Sohm ©Christof Egle
Walter Sohm (54) bewirtschaftet mit seiner Familie den Bassighof
Biohof Sohm Dünserberg

Dünserberg. Ursprünglich ist Walter Sohm in Altach geboren und in einer Bauernfamilie aufgewachsen – sein Bruder unterhält bis heute ebenfalls einen Hof. Die Liebe zu seiner Frau Margit (58) hat ihn dann aber vor fast genau dreißig Jahren ins beschauliche Dünserberg verschlagen. Dort bewirtschaftet er zusammen mit seiner Gattin den Bassighof mit insgesamt rund 23 Hektar Fläche in vierter Generation. Mittlerweile verstärkt Sohn Christian (24) zusammen mit Freundin Lisi die beiden nicht nur, sondern wird künftig den Betrieb auch übernehmen. Rund 20 Milchkühe und eben so viel Jungvieh nennt die Familie Sohm ihr Eigen, die Milch geht in die Sennerei Schnifis, erfolgreich wird auch das Fleisch vermarktet und verkauft. Als besondere Spezialität gelten Ochsen, aber auch das Fleisch der Milchkühe, welches laut Aussage von Sohm, besonders zart schmeckt. Aus Platzgründen befindet sich ein zweiter Stall direkt in Schnifis, im Sommer geht es auf die Alpe Staffelfeder. Neben dem Fleckvieh züchtet und mästet man mindestens ebenso erfolgreich Schweine und französische Wildhühner. Alle zwei Monate verkauft man direkt ab Hof rund 200 Stück Federvieh, welches im Unterschied zur konventionellen Zucht deutlich später geschlachtet werden. Entsprechend größer sind die Hühner, das Fleisch ist durch die biologische Fütterung saftiger und wohlschmeckend. Bei den Schweinen verfolgt man die Philosophie „From nose to tail“. Die Tiere werden nach der Schlachtung inklusive Innereien komplett verwertet. Neben den edlen Fleischteilen produziert man am Bassighof Leberspätzle, verschiedene Wurstarten und aus Fleischresten eigenen Leberkäse. Seit über zehn Jahren werden die männlichen Schweine auch nicht mehr kastriert, was laut Sohm sich als besonders schonende erfolgreiche Methode herausgestellt hat. In Sachen Verkauf setzt man dabei komplett auf das Konzept der Direktvermarktung. Neben dem klassischen Verkauf ab Hof, findet man die Familie mit ihrem Wagen jeden Samstagvormittag am Bludenzer Wochenmarkt. Seit 1. August kann man die Produkte vom Hof auch direkt über die App „Direkt Regional“ bestellen. Dort können Fleisch, Würste und weitere saisonalen Angebote geordert werden und dann abgeholt werden. Auch in Sachen Stromerzeugung ist man bereits 2017 neue Wege gegangen. Eine Photovoltaikanlage wurde angeschafft inklusive Bürgerbeteiligungsmodell, bei dem Bausteine erworben werden konnte, der Gegenwert inklusive attraktiver Verzinsung wird in Warengutscheinen wieder ausbezahlt.

Die Arbeit mit den Tieren am Hof erfordert von der Familie natürlich harten Einsatz. Ein Arbeitstag hat selten unter 12 Stunden, der Wecker klingelt außer am Sonntag bereits um fünf Uhr. Urlaub gibt in der Regel nicht, Familie Sohm hat neben ihrem Hof eigentlich nur eine weitere Leidenschaft: Als gebürtiger Altacher besucht Sohm gerne, wenn es die Zeit erlaubt eine Fußball Bundesligaspiel im Rheintal. Dann fährt auch mal die ganze Familie mit und trifft sich dort mit den in der Kummenberggemeinde verbliebenen Verwandtschaft. So unterschiedlich die beiden Hobbies anmuten, so verbindet es doch einiges: Erfolgreiche Fußballer und der Betrieb eines Biohofs benötigten Liebe und Leidenschaft. Über beide Attribute verfügt Familie Sohm auf jedem Fall im höchsten Maße. CEG

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