An sich erfreulich, da Kleiderspenden einen wichtigen Bereich der Caritas-Arbeit darstellen, allerdings hat sich die Qualität der gespendeten Textilien deutlich verschlechtert. Als Gründe werden immer kürzere Modezyklen und damit verbunden der vermehrte Kauf von Billigware angegeben. „Auch wir beobachten diesen Trend schon länger“, bestätigt Krempler im VN-Gespräch.
Teure Entsorgung
Maximal 50 bis 60 Prozent der Bekleidung gehen noch als tragbar durch, aber nur eineinhalb Prozent davon lassen sich in den carla-Shops verkaufen. „Das reicht gerade für das, was wir dort brauchen“, sagt Borna Krempler. Der Rest muss anderweitig verwertet oder teuer entsorgt werden, wobei der gängig gewordene Materialmix das Recyclen oft zusätzlich erschwert. Mittlerweile liegt der Anteil an Textilmüll schon bei 15 Prozent.
Obwohl Altkleider ein gutes Geschäft sind, gehen keine aus Sammelbeständen der Caritas nach Afrika, zumindest nicht direkt. Die internationale Vermarktung läuft über einen Partner in Deutschland. Das Meiste bleibe ohnehin in Europa. Trotzdem will sich die Caritas das heikle Thema von Altkleiderexporten auf den afrikanischen Kontinent demnächst genauer ansehen. „Wir wollen mit unseren Altkleidern schließlich keinen Schaden anrichten“, begründet Krempler den geplanten Vorstoß. Im Land selbst ist der Bedarf an Altkleidern eher gering. Die Sammelmenge geht weit darüber hinaus.
Arbeitsplätze
Dafür sichern die ausgemusterten Textilien eine Reihe von Arbeitsplätzen und Projekten. Für das Sortierwerk carla-Tex in Hohenems etwa sind Kleiderspenden der Stoff, der benötigt wird, um Langzeitarbeitslose zurück ins Erwerbsleben zu bringen. Im vergangenen Jahr fanden 118 Personen dort einen befristeten Job. Teile der Altkleider werden zudem in Kooperation mit dem Vorarlberger Umweltverband einer Verwendung zugeführt. „Was dadurch an Geld hereinkommt, fließt in soziale Projekte wie Lerncafés oder Integrationspaten“, erklärt Borna Krempler. Diese Mittel helfen beim Stopfen von Finanzierungslücken.
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