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Billigflieger als Kostenfalle

Schwarzach - In Krisenzeiten können vor allem Verbraucher Schnäppchen machen – das gilt auch für Flugreisen. Aber Achtung: Oft drohen bei scheinbar günstigen Angeboten Kostenfallen. Die "VN" zeigen, wie Sie so günstig wie möglich an Bord kommen.

Frühbucher

Nicht selten kommt es vor, dass mancher Passagier weniger als hundert Euro für sein Flugticket bezahlt, wohingegen sein Sitznachbar viel tiefer in die Tasche greifen muss. Den Grund kennt Livia Dandrea-Böhm, Konzernsprecherin der AUA Austrian Airlines Group: „Fluggesellschaften haben nur ein bestimmtes Kontingent an günstigen Tickets. Je früher man bucht, desto günstiger das Ticket.”

Günstiger im Internet

Ein weiterer Tipp, noch günstiger davonzukommen, ist das Internet. Denn hier fallen die Bearbeitungsgebühr der Reisebüros oder der Telefonhotlines weg.

Umbuchen kommt teuer

Wer seinen Flug aus persönlichen Gründen nicht antreten kann, muss das Geld für sein Billigticket meist in den Wind schreiben. Umbuchen lohnt sich kaum. Die Airlines berechnen 15 bis 55 Euro pro Strecke und Person. Plus Aufschlag, wenn der neue Flugpreis teurer ist. Auch bei anderen Fluggesellschaften gilt: Je günstiger das Ticket, desto strikter die Umbuchungskonditionen. Dandrea-Böhm kann das bestätigen: „Die AUA und auch andere Fluggesellschaften haben verschiedene Tarifmöglichkeiten. Zwar ist bei jeder Kategorie ein Umbuchen möglich, doch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Bei günstigen Tarifen oder Angeboten kommt das Umbuchen definitiv teurer.

Zusätzliche Kosten

Eine weitere unerwartete Kostenfalle sind die im Nachhinein anfallenden Zusatzkosten. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest in der Zeitschrift „test” (3/2009) verweist hier unter anderem auf das Gepäck – bei Billig-Airlines wie Easyjet, Germanwings oder Ryanair etwa ist im Flugpreis nur der Transport für das Handgepäck enthalten. Aufzugebendes Gepäck kostet bei Anmeldung über das Internet zwischen fünf und 15 Euro pro Strecke. Sogar für die Limo oder einen Snack muss zusätzlich in die Geldtasche gegriffen werden, denn auch die sind im Flugpreis der Billigflieger nur selten inklusive. Eine neue EU-Verordnung schreibt seit vergangenem November vor, dass beim Buchen im Internet Endpreise genannt werden müssen – zumindest muss bereits zu Buchungsbeginn auf anfallende Steuern, Kerosinzuschläge und auch auf Zusatzkosten hingewiesen werden. Viele Anbieter halten sich laut „test” jedoch nicht an diese Regelung. Fluglinien werden zudem immer kreativer, was das Erheben von Gebühren anbelangt: Erst vor Kurzem hat Billig-Airline Ryanair mit ihrer geplanten Klogebühr von knapp 1,20 Euro für Schlagzeilen gesorgt. Die Airline will Geldschlitze an den WC-Türen anbringen – die „VN” berichteten.

Flughafentransfer

Dann ist da noch die Sache mit den Flughäfen: Billiggesellschaften fliegen meist weniger zentrale Flughäfen an, da diese günstiger sind. Ryanair etwa fliegt in London nicht den Hauptflughafen Heathrow, sondern den sich außerhalb von London befindlichen Flughafen Stansted an. Das heißt für den Kunden: Für den Transfer in die Stadt muss man Mehraufwand an Zeit und Geld in Kauf nehmen.

Der feine Unterschied

„Billigflieger unterscheiden sich von regulären Fluggesellschaften vor allem beim Service-Level”, findet Dandrea-Böhm. So seien bei qualitativ höheren Fluggesellschaften Essen, Getränke und der Gepäcktransport inkludiert. „Zudem heben wir uns ab in puncto Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Erreichbarkeit bei Kundenfragen”, betont die Pressesprecherin der AUA weiter.

(Text: Sabrina Stauber)

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