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"Bilder an der Wand" - Neues Soloalbum von STS-Mann Steinbäcker

"Bilder an der Wand" nannte Gert Steinbäcker sein insgesamt viertes Soloalbum. 13 Jahre liegt sein letztes Werk ohne sein Stammband STS zurück, was daran liegen mag, dass er kein Musiker ist, der für die Schublade schreibt.
Präsentation des neuen Albums

“Das tue ich nicht, ich brauche einen Termin, einen Vertrag und muss mir etwas vorgenommen haben, um mit der Arbeit zu beginnen. Mag sein, dass es Faulheit ist, dass es eine Eigenart ist – aber es geht eben nur so”, sagt der 57-jährige Grazer im Interview mit der APA in Wien.

Herausgekommen ist ein klassisches Austropop-Album, das sich thematisch in vielen Bereichen bewegt und fast ebenso viele Gastmusiker aufweist. Ob es nun eine retrospektive Betrachtung des Austropopstar-Dasein ist, die unter dem Titel “Is nie passiert” gemeinsam mit Wolfgang Ambros eingesungen wurde, oder ob mit “Brauner Sumpf” der leichtfertige Umgang der “einfachen Leute” mit dem Dritten Reich unter die Lupe genommen wird – der Themenkreis ist weit gesteckt. Daher ist der Albentitel für Steinbäcker naheliegend: “Ich glaube, Ideen sammeln sich im Laufe der Zeit im Unterbewusstsein, zumindest geht es mir so. Wenn ich mir dann einen Termin setze, so kann ich das fast abrufen. In der Ansammlung der Themen ist mir dann die Assoziation mit ‘Bilder an der Wand’ gekommen, denn es sind Geschichten und Ereignisse, die im Kopf bleiben”, erläutert er den Albumtitel.

Es sind sehr unterschiedliche Momente, die in seinem Kopf blieben, um so den Weg in das neue Album zu finden. Eine Reise nach San Francisco gleichen Titels als eine Art Reminiszenz an die Zeiten der 68er, ebenso Tragisches, wie der Song “Regentag”, der auf der Musik des ehemaligen STS-Bassisten Wolfram Abt basiert. “Ich glaube, dass es im Sinne von Wolfram war”, sagt der steirische Liedermacher auf die Frage, ob es eine schwere Entscheidung war, diesen Song auf das Album zu nehmen und mit einem Text zu versehen: “Ich hab zwei Monate vor seinem Freitod diesen Song von ihm bekommen, mit ein paar Sätzen, die auf eine Textidee hindeuten könnten. Auf dem Zettel stand ‘mach was draus’.”

Beim Duett “Jedes Land hat seine Lieder” wiederum stammt Text und Musik vom Texter und Gitarristen der Ersten Allgemeinen Verunsicherung Thomas Spitzer, mit dem Steinbäcker vor mehr als 40 Jahren die ersten musikalischen Gehversuche gemacht hat. Der zweisprachige, auf Deutsch und Italienisch gesungene, Song entstand mit Irene Fornaciari, der Tochter des italienischen Blues-Rockers Zucchero. Für die Mehrheit der Songs zeichnet Steinbäcker aber alleine verantwortlich, wie bei “Is nie passiert”, wo er als eine Art Gag die von Wolfgang Ambros gesungenen Passagen mit von ihm dargebrachten Zitaten garniert hat. Doch der Song nimmt ebenso das Dasein als populärer Musiker unter die Lupe und spricht zum Beispiel die “zwei diametral gegensätzlichen Gefühlszustände” während und nach einem Auftritt an.

Bis Gert Steinbäcker diese emotionalen Differenzen bei einem Auftritt mit seinem Soloalbum wieder verspüren wird, kann es nach der gestrigen CD-Präsentation noch dauern: “STS sollen nächstes Jahr touren, da braucht man neue Songs. Ich habe aber fix vor, nach der Tournee eine Solo-Clubtour zu machen”, lauten die Pläne. Mit “Alte Freunde” findet sich auf “Bilder an der Wand” aber dafür schon ein Song mit Schiffkowitz und Günter Timischl: “Es ist Tradition, dass meine zwei Firmenkollegen bei einer Nummer dabei sind, und es ist ebenso eine, dass man dann einen STS-mäßigen Chor macht.”

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