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Bilanz nach fünf Jahren Hochwasser 2005

Bregenz - Fünf Jahre nach der Vorarlberger Hochwasser- und Muren­kata­strophe vom August 2005, ziehen Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Landesrat Erich Schwärzler eine positive Bilanz.
Das Hochwasser 2005 in Bildern
Letzte Etappe für den Hochwasserschutz
Verheerungen sind größer als 1910

“Trotz der immensen Schäden von insgesamt rund 190 Millionen Euro konnte das gesteckte Ziel, wirksame Hilfe zu bieten, erreicht werden,” betont Landeshauptmann Sausgruber. Die große Solidarität und Hilfsbereitschaft im In- und Ausland habe dazu wesentlich beigetragen. “Die Ereignisse des Jahres 2005 haben auch bewiesen, wie wichtig und richtig die großen Investitionen in Schutzmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung (jährlich rund zehn Millionen Euro) und des Wasserbaues (jährlich 20 bis 29 Millionen Euro) sind”, führt Landesrat Schwärzler an.

Die Schadenssumme von insgesamt 190 Millionen Euro setzt sich aus – rund 100 Millionen Euro Schäden bei Haushalten, Firmen und Gemeinden und – etwa 90 Millionen Euro im Bereich der Infrastruktur (Verkehrswege, Gewässer usw.) zusammen. “Bei Vorarlbergs Straßen betrug das Schadensausmaß 34,5 Millionen Euro, beim Schutzwasserbau 24,2 Millionen Euro und bei der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung rund 10 Millionen Euro”, informiert Landesrat Schwärzler.

1.847 Elementarschaden-Anträge bearbeitet

Von der Agrarbezirksbehörde Bregenz wurden insgesamt 1.847 Anträge auf Gewährung einer Beihilfe für die Sanierung von Elementarschäden aus dem Katastrophenfonds bearbeitet. Dabei wurden Kosten von insgesamt 89,6 Millionen Euro anerkannt und Beihilfen in der Höhe von 48,4 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds ausbezahlt.

Regionale Sicherheitsstrukturen

Einmal mehr ist deutlich geworden, dass Sicherheit funktionsfähige regionale Strukturen erfordert, sagt der Landeshauptmann: “Ohne Gerät, Mannschaften und Entscheidungsstrukturen vor Ort wären Ereignisse von solchen Dimensionen kaum zu bewältigen. Die Vorarlberger Hilfs- und Einsatzstrukturen sowie die Zusammenarbeit der rund 7.000 Einsatzkräfte mit den regionalen Firmen und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern haben dabei sehr gut funktioniert.”

Investitionen in Schutzmaßnahmen

Laut LR Schwärzler hat der August 2005 auch bewiesen, wie wichtig und richtig die großen Investitionen in Schutzmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie des Landesforstdienstes waren. – Landesweit wurden 205 Wildbach- und Rutschungsprojekte für mehr Sicherheit in Vorarlbergs Gebirgstälern mit Gesamtausgaben von 62,6 Millionen Euro umgesetzt. – Im Bereich des Landesforstdienstes befinden sich seit dem Jahr 2005 insgesamt 43 Schutzwaldsanierungs-Projekte mit Gesamtkosten von 3,5 Millionen Euro in Umsetzung. – Die notwendigen Sofortmaßnahmen zur Beseitigung der Schäden und zur Herstellung der bisherigen Hochwassersicherheit in den Gemeinden wurden bis Ende 2006 abgeschlossen (Gesamtaufwand 17,9 Millionen Euro).

Konsequenzen für den Hochwasserschutz

Intakter Hochwasserschutz ist eine permanente Aufgabe von Bund, Land und Gemeinden. Seit dem Hochwasser 2005 wird im Bereich der Wasserwirtschaft an der Umsetzung einer nachhaltigen Schutzstrategie gearbeitet. Schwerpunkte sind: – Ausweisung von Gefahrenzonen und Risikobereichen als Grundlage für die Flächenwidmung und für den Katastrophenschutz. – Mehr Raum für Flüsse und Bäche – Erhöhung des Hochwasserrückhaltes durch Flächensicherung im Freiland. – Naturnaher Wasserbau. – Es gibt keine 100 prozentige Sicherheit.

“Diese Grundsätze sind die wesentliche Konsequenz aus dem Hochwasser 2005. Sie erfordern vor allem hinsichtlich der Ausarbeitung der Blauen Zone zur Sicherung von Überflutungsflächen einen intensiven Dialog zwischen Wasserwirtschaft, Raumplanung, Gemeinden und Grundeigentümern”, betont Landesrat Schwärzler. Und er verweist hierbei auf die laufenden sehr konstruktiven Gespräche.

Dank an Spender und an alle Helfer

Dank der großzügigen Hilfe von Spendern konnte der Vergabebeirat – bestehend aus Vertretern des Landes, Rotem Kreuz, Caritas, Volkshilfe und Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen sowie der heimischen Medien, insgesamt 2,5 Millionen Euro für Notfälle zuteilen. Darüberhinaus haben die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer die Aufräumarbeiten wesentlich unterstützt und den Betroffenen großartige menschliche Hilfe geleistet. LH Sausgruber: “Damit konnten drohende existenzielle Notlagen verhindert werden.”

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