Großflächig sieht man die streitbaren Gallier auf Anzeigen in Métro-Stationen und Zeitungen nun beim Gelage in einer Filiale der Fastfood-Kette. Big Mac und Pommes statt Wildschwein und Bier – für viele Franzosen droht der Himmel einzustürzen. In Internet-Foren und Zeitungsspalten macht sich Empörung breit. “Ketchup auf dem Barte von Asterix”, titelte die Zeitung “Le Figaro”.
Der kleine gewitzte Comic-Gallier Asterix und sein voluminöser Freund Obelix ließen sich in der Vergangenheit gerne von den kulinarischen Spezialitäten Lutetias verführen, wie Paris zur Römerzeit genannt wurde. Und nun, bei Teutates, geben sie sich ausgerechnet einer Ess-Kultur hin, die vielen Franzosen lange Zeit als Inbegriff aller Bedrohungen durch Globalisierung und Kultur-Imperialismus galt. Die Anzeigenkampagne trifft daher mitten ins Herz der Franzosen, für die die Asterix-Charaktere ein Ausdruck der unbeugsamen nationalen Eigenständigkeit sind.
Besorgt werfen Kritiker die Frage auf, ob der kleine streitlustige Gallier des ewigen Kampfes müde geworden oder ihm etwa der Zaubertrank ausgegangen ist. Im kollektiven Bewusstsein sind die streitbaren Gallier weiterhin fest verwurzelt – auch wenn die wohl bekannteste Comic-Figur der Welt nach Walt Disneys Mickey Maus ein wenig in die Jahre gekommen ist. Die ungestümen Underdogs, die den Kampf gegen die Römer nicht fürchten, konnten mit ihren jüngsten Abenteuern keine recht großen Begeisterungsstürme mehr auslösen.
Seit ihrem ersten Erscheinen 1959 wurden die Asterix-Bände in mehr als hundert Sprachen übersetzt und 325 Millionen Mal verkauft. Den furchtlosen Revoluzzern wurde sogar ein Freizeit-Park gewidmet, 30 Kilometer nordöstlich von Paris. Das gallische Dorf hat selbst der Invasion von Mickey Maus widerstanden, die sich dort mit Euro Disney ebenfalls recht erfolgreich einen Vergnügungspark gegönnt hat.
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