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BHP startet feindliche Übernahme von Potash

Der Bergbaugigant BHP Billiton hat den Startschuss gegeben für seine rund 39 Mrd. Dollar (30,7 Mrd. Euro) schwere Übernahme des weltgrößten Düngemittel-Herstellers Potash. Der australisch-britische Konzern veröffentlichte am Freitag offiziell sein feindliches Angebot. BHP wendet sich direkt an die Aktionäre, da die Potash-Führung am Dienstag den Vorschlag als deutlich zu niedrig abgelehnt hatte. Die Aktionäre des kanadischen Unternehmens haben nun bis zum 19. Oktober Zeit für ihre Entscheidung. Der Vorstoß von BHP ist das bisher größte Übernahmevorhaben in diesem Jahr.

BHP bietet weiterhin 130 Dollar in bar je Potash-Aktie. Einschließlich Optionen und Pensionsverpflichtungen müsste der Bergbaukonzern rund 43 Mrd. Dollar für die Kanadier aufbringen, die unter anderem mit dem Kasseler Düngemittelspezialisten K+S im Wettbewerb stehen.

Mit dem Zukauf will BHP-Chef Marius Kloppers dem Unternehmen die Führungsposition in einer Branche sichern, die wegen der wachsenden Weltbevölkerung und begrenzter Agrarflächen viel Potenzial verspricht. Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass Kloppers im Düngemittel-Geschäft auch einen Hebel zur weiteren Expansion des Konzerns sieht. BHP besitzt bereits Vorkommen des Düngemittel-Minerals Kali in Kanada. Um auch die öffentliche Meinung in Kanada zu gewinnen, schaltete BHP große Anzeigen in den nationalen Tageszeitungen.

Potash reagierte umgehend auf die Veröffentlichung des Offerts. Der Verwaltungsrat werde das Angebot prüfen, erklärte der Konzern. Seine Aktionäre forderte Potash auf, abzuwarten bis das Aufsichtsgremium eine Empfehlung ausspricht. Das Unternehmen wies darauf hin, dass die Bedingungen des Angebots unverändert seien. Potash-Verwaltungsratschef Dallas J. Howe hatte das BHP-Angebot am Dienstag als “gröblich unangemessen” bezeichnet. Das Offert setze für Potash einen zu geringen Wert an.

Kreisen zufolge ist Potash bereits auf der Suche nach einem Käufer gegangen, der mehr als BHP bietet und könnte damit in China fündig werden. Das 1975 gegründete Unternehmen ist im Kali-Geschäft mit einer Produktionskapazität von rund zwölf Mio. Tonnen der weltgrößte Anbieter. K+S belegt mit rund acht Mio. Tonnen den vierten Platz. Kali ist neben Stickstoff und Phosphat einer der Hauptbestandteile von Düngemitteln. Die attraktivsten Vorkommen liegen Experten zufolge in Kanada und in Russland.

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