Infolge der Krise der Automobilindustrie seien mittlerweile alle wesentlichen Abnehmersegmente, in die man liefere, “stark rückläufig”, erklärte Weigand. Diese Entwicklung bescherte der Böhler Edelstahl GmbH & Co KG Auftragsrückgänge zuerst um 20 bis 30 Prozent und seit November 2008 bis 60 Prozent unter dem Budgetwert. Eine Ausnahme stellten die Lieferungen an den Energiemaschinenbau dar.
Man müsse davon ausgehen, dass sich die Situation nicht kurzfristig ändern werde, so der Geschäftsführer weiter. Die deutlich rückläufige Marktentwicklung bei den Kunden und Vertriebspartnern habe zu deutlichen Überbeständen in der gesamten Supply Chain geführt. Erst nach Abbau dieser Überbestände könne man damit rechnen, dass sich das Bestellverhalten wieder verbessern werde.
Ausgenommen von der Kurzarbeit, über deren Einführung mit dem Betriebsrat bereits Ende Jänner grundsätzliche Einigung erzielt worden war und von der nun 1.700 der rund 2.000 Mitarbeiter betroffen werden, sind die Bereiche Erlachhammer und Mechanische Werkstätte. In diesen beiden Betrieben wirke sich laut Weigand der nach wie vor gut gehende Energiemaschinenbau positiv auf die Beschäftigung aus.
Die Böhler Edelstahl GmbH & Co KG, eine 100-Prozent-Tochter der Böhler Uddeholm AG und somit 2007 vom börsenotierten Stahlkonzern voestalpine übernommen, zählt weltweit zu den bedeutendsten Anbietern von Schnellarbeitsstählen, Werkzeugstählen sowie Sonderwerkstoffen. Laut Unternehmen wurden 2007 162.444 t Stahlprodukte ausgeliefert und ein Umsatz von 737,2 Mio. Euro erzielt.
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