Bezaubernder Augenaufschlag

Klar — ist “frau” kurzsichtig, verändert der Schliff des Brillenglases die Optik des Auges. Die bezaubernden “Blinker” hinter der Brille wirken kleiner und fallen dadurch wesentlich weniger auf. Nicht besser ist es bei Gläsern, die eine Korrektion der Weitsichtigkeit bewirken: durch den Schliff erscheinen die Augen um einiges größer. Unschöne Fältchen, Äderchen und dunkle Augenringe werden dadurch betont.

Doch keine Panik, moderne Brillenfassungen und spezielle Schminktechniken ermöglichen jeder Frau einen funkelnden Augenaufschlag — auch hinter der Brille. Entscheidend ist, dass die Form der Brille der Gesichtsform bewusst entgegensteuert und das Make-up auf die Farbe und Form der Fassung abgestimmt wird.

„Es ist erstaunlich, mit wie wenig Aufwand sich individuelle Charaktermerkmale hervorheben oder auch gekonnt überspielen lassen – ganz nach Lust und Laune”, erklärt Boris Entrup.

Der richtige Dreh

Generell können sich Brillenträgerinnen kräftiger schminken, da die Brille viel Farbe schluckt. Welche weiteren Grundregeln Sie beachten sollten und welchen Einfluss die Gesichtsform auf die Wahl der Brille haben sollte, demonstriert Boris Entrup beim Brillen-Shooting.

Oval, eckig, herzförmig, rund – welche Brillenform passt am besten zu meinem Gesicht? „Die Symmetrie eines runden Gesichts kann beispielsweise durch eine eckige Brillenform raffiniert unterbrochen werden. Das verleiht auch den äußeren Gesichtskonturen mehr Struktur.
Weichere Fassungen, wie runde oder geschwungene Brillenformen, sind dagegen für das rechteckige Gesicht vorteilhaft”, verrät der Top-Visagist.

Akzente setzen

Ist die richtige Brille gefunden, kann das Gesicht mit dem passenden Make-up gezielt modelliert werden. „Durch das Auftragen von heller und dunkler Grundierung wirkt das Gesicht – je nach Akzentuierung – schmaler oder breiter, länger oder kürzer. Als Faustregel gilt: dunkles Make-up verkleinert und verkürzt, helles vergrößert und hebt entsprechende Gesichtspartien hervor”, so der Profi.

Individuelle Vorzüge lassen sich so mit nur wenigen Handgriffen betonen und gleichzeitig kleine „Schönheitsfehler” ausgleichen. Grundsätzlich sollten kurzsichtige Frauen daher besser zu hellen, irisierenden Lidschattentönen und einem klaren Make-up in strahlenden Farben greifen, da sie die optische Verkleinerung des Auges ausgleichen. Dunkle, matte Töne sind dagegen genau das Richtige für Weitsichtige.

Tipps vom Profi

An Laura demonstriert der Visagist schließlich, wie einfach es ist, den Typ mit der richtigen Brille und den entsprechenden „Pinselschwüngen” zu verändern. Da das Model ein rechteckiges Gesicht hat, das sich durch lange und schmale Längskonturen sowie deutliche Ecken an Kinn und Stirn auszeichnet, rät Boris Entrup in Bezug auf die richtige Wahl der Brille: „Weichere Brillenfassungen mit runden, minimalistischen oder geschwungenen Formen sind für das rechteckige Gesicht optimal. Aber auch Modelle mit hohen, markanten Bügeln eignen sich. Sie unterbrechen die Länge und betonen das Gesicht quer”. Beim Make-up setzt er mit hellen und dunklen Farben gekonnt Akzente.

„Um das rechteckige Gesicht ovaler und runder wirken zu lassen, grundiere ich die innere Gesichtsfläche mit einem helleren und die äußere mit einem dunkleren Make-up-Ton. Den helleren Ton trage ich auf die Stirnmitte, auf den Nasenrücken, auf das Kinn und oberhalb der Wangenknochen auf. Mit dem dunkleren Make-up betone ich die Schläfen und den Bereich zwischen Wangen und Kieferknochen”, so Boris Entrup.

Bei Model Marissa, die ein rundes Gesicht mit einer gleichmäßig äußeren Kontur hat, empfiehlt der Profi: „Dem runden Gesicht stehen am besten Brillenformen, die vertikal betonen. Eckige Formen bringen insgesamt Spannung in das runde Gesicht und lassen es schmaler wirken”. Da das Gesicht im Verhältnis zu seiner Breite eher kurz ist, werden die Wangenknochen mit Rouge betont. „Wichtig dabei ist, nicht zu viel Farbe und nicht zu dunkle Töne verwenden, sonst hat man schnell ‚Apfelbäckchen’. Das macht das Gesicht wieder rund”.

Christiane Schmitt