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Bezau auf der Suche nach neuem Bürgermeister

Steurer steht im Frühjahr nicht mehr als Bürgermeister zur Verfügung.
Steurer steht im Frühjahr nicht mehr als Bürgermeister zur Verfügung. ©VOL.AT/Mayer
Gerhard Steurer erreicht das Pensionsalter und stellt sich nicht mehr zur Wahl.

Bezau Annette Sohler in Lingenau hat im Sommer in einem Gespräch mit der VN Heimat angekündigt, dass sie sich nach zwei Funktionsperioden im Frühjahr 2020 nicht mehr zur Wahl stellen wird, zwei Wochen später kündigte auch Helmut Blank in Sulzberg an, dass für ihn nach mehr als 25 Jahren an der Spitze der Gemeinde eine neuerliche Kandidatur kein Thema ist – und jetzt ist auch Bezau auf der Suche nach einem neuen Gemeindechef, denn Gerhard Steurer machte im Gespräch mit der VN Heimat deutlich, dass er im kommenden Frühjahr nicht mehr kandidieren wird.

Stand von Anfang an fest

„Für die breite Öffentlichkeit mag das vielleicht überraschend sein, in den Gemeindegremien war es jedoch seit Langem bekannt“, meinte Steurer, der erst im Frühjahr 2015 an die Spitze der Gemeinde berufen wurde. Als absoluter „Spätstarter“, denn der gelernte Croupier und spätere Casino-Direktor und Geschäftsführer der Seilbahnen Bezau und des Sozialzentrums übernahm das Bürgermeisteramt wenige Wochen vor seinem 60. Geburtstag.

„Schon bei meiner Wahl stand für mich fest, dass ich nur eine Periode zur Verfügung stehen werde, weil ich kurz nach der Wahl im Frühjahr 2020 das Pensionsalter erreiche“, ergänzt Steurer seinen Entschluss.

Einiges auf den Weg gebracht

Seine Bilanz fällt positiv aus, so der Gemeindechef, der sich als Teamplayer verstand und in den vergangenen knapp fünf Jahren einiges auf dem Weg bringen konnte. „Wir haben die Dorfentwicklung auf Schiene, die Rochade, bei der wir aus der Volksschule die Gemeindeverwaltung und aus dem Rathaus die neue Schule mit Kindergarten machen, wollen wir als ersten Teil des umfassenden Konzepts schon demnächst in Angriff nehmen.“ Auch im Wohnbau sieht Steurer positive Signale. Das Vorzeigeprojekt „Mitanand“ war in Zusammenarbeit mit der Vogewosi gemeindeübergreifend ein Beispiel für Schaffung von Wohnraum mit Nutzung alter Bausubstanz. Ähnliches geschieht derzeit auch unweit dieses Projekts, denn das Vorhaben „Komot“ nützt ebenfalls vorhandene Bausubstanz. Zimmermeister Kaspar Greber und Ralph Broger schaffen hier mit einer außergewöhnlichen Konzeption 16 Wohnungen, ein Gastlokal und fünf Geschäftsräume inklusive einer überdachten Passage.

Während hier noch intensiv gearbeitet wird, ist ein weiteres Projekt mit zwei Dutzend Wohnungen und Geschäftsräumen auf dem Areal des ehemaligen Café Fröwis seit gut einem Jahr bezogen. Auch hier konnten Dorfentwicklung und Schaffung von Wohnraum in Einklang gebracht werden.

Ein Ziel blieb offen

Im Zusammenwirken mit der Gemeindevertretung, Gewerbetreibenden sowie den Bürgerinnen und Bürgern sei es gelungen, wichtige Weichenstellungen vorzunehmen, verbucht Steurer auf der Erfolgsseite. Ein Ziel blieb aber offen: „Es ist mir nicht gelungen, für das Amt des Bürgermeisters einen Nachfolger zu finden“, bedauert er mit dem Verweis darauf, „dass es nicht nur in Bezau immer schwieriger wird, engagierte Leute zu finden, die sich als Bürgermeisterin bzw. Bürgermeister zur Verfügung stellen“.

An einen Bürgermeister würden immer mehr Anforderungen gestellt, die in Städten und größeren Kommunen auf mehrere Fachleute aufgeteilt werden. In den kleinen Gemeinden bleibe das zum größten Teil „am Bürgermeister hängen“, der unmöglich in allen Bereichen – vom Baurecht über Raumplanung bis hin zu den Fördermöglichkeiten – über das notwendige Wissen verfügen kann. Es wäre deshalb, so Steurer, überlegenswert, neue Modelle zu entwickeln. 

(VN Heimat/STP)

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