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Bewaffneter Überfall auf TV-Studio

Bewaffnete drangen in ein ecuadorianisches TV-Studio ein, bedrohten das Personal live on air und lösten eine Polizeiaktion mit Festnahmen aus.
Bewaffnete drangen in ein ecuadorianisches TV-Studio ein, bedrohten das Personal live on air und lösten eine Polizeiaktion mit Festnahmen aus. ©DCX AP
In einer dramatischen Live-Übertragung stürmten bewaffnete Angreifer das Studio des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión in Guayaquil, Ecuador, bedrohten Mitarbeiter und Journalisten und lösten einen Polizeieinsatz aus.

Am Dienstag kam es zu schockierenden Szenen in den Studios von TC Televisión. Während einer Live-Übertragung drangen maskierte Männer in das Studio ein und bedrohten die Anwesenden mit Waffen und Sprengstoff. Sie hielten dabei Gegenstände in die Kamera, die wie Dynamitstangen und Granaten aussahen, und zwangen einige Mitarbeiter des Senders, diese in ihre Jackentaschen zu stecken. In einer besonders beunruhigenden Szene war zu sehen, wie einer der Angreifer einem am Boden liegenden Mitarbeiter gegen den Kopf trat.

Polizeieinsatz und Festnahmen

Die ecuadorianische Polizei reagierte schnell auf den Vorfall und teilte über Twitter mit, dass Spezialeinheiten entsandt wurden, um den Notfall zu bewältigen. Kurz darauf konnten mehrere Personen festgenommen werden. Polizeichef César Zapata bestätigte die Beschlagnahmung der Waffen und des Sprengstoffs und bezeichnete den Vorfall als "terroristischen Akt".

Reaktion der Regierung

Angesichts dieser Ereignisse und der zunehmenden Gewalt in den Gefängnissen des Landes verhängte Präsident Daniel Noboa einen Ausnahmezustand. Dieser beinhaltet eine nächtliche Ausgangssperre für die nächsten 60 Tage sowie eine vorübergehende Einschränkung des Versammlungsrechts. Weiterhin erließ Noboa ein Dekret, in dem er 20 Drogenbanden im Land als "terroristische Gruppen" einstufte und das Militär ermächtigte, diese zu "neutralisieren".

Eskalierende Gewalt in Ecuador

Die Vorfälle im TV-Studio sind Teil einer eskalierenden Gewaltwelle in Ecuador. Kämpfe zwischen rivalisierenden Banden in überfüllten Gefängnissen haben in den letzten Jahren zugenommen, wobei 2022 einer der höchsten Tötungsraten in Lateinamerika verzeichnet wurde. Die Kontrolle über viele Haftanstalten liegt bei kriminellen Organisationen, und es kommt immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

(VOL.AT)

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