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Betrunkener Wiener Fahrgast attackiert Buslenker auf A2: In Graz verurteilt

In einem Reisebus auf der A2 kam es zu einem Zwischenfall
In einem Reisebus auf der A2 kam es zu einem Zwischenfall ©Bilderbox (Sujet)
Mitten auf der Autobahn ging ein 59-jähriger Mann im September 2012 in einem voll besetzten Reisebus auf den Lenker los und griff diesen tätlich an. Eine 81-jährige brach sich dabei den Fuß. Der in Wien lebende Pole musste sich am Mittwoch in Graz wegen Gemeingefährdung verantworten.
Der Vorfall auf der A2

Er gab an, er habe bei dem Vorfall auf der Südautobahn (A2) südlich von Graz nur verhindern wollen, dass der Fahrer falsch abbiegt. An viel konnte sich der Angeklagte nicht erinnern, weil er zum damaligen Zeitpunkt stark angetrunken gewesen sei. Das Urteil im Grazer Straflandesgericht lautete auf zwei Jahre teilbedingte Haft.

Fahrgast hatte schon morgens Whisky getrunken

Gleich zu Beginn fragte Richter Gernot Patzak den seit 1981 in Österreich lebenden Polen: “Sprechen Sie Deutsch?”. “Ja”, antwortete der Beschuldigte. “Perfekt?”, fragte der Richter nach. “Wer ist schon perfekt?”, antwortete der Pole philosophisch.

Nicht ganz so abgeklärt hatte er vor einem Jahr agiert, als er als Fahrgast mit einem Bus von Wien nach Brac (Kroatien) unterwegs war und in der Früh schon dem Whisky zugesprochen hatte.

Vorfall auf A2: Busfahrer ins Gesicht geschlagen

Auf der Autobahn bei Weitersdorf eskalierte dann die Situation, als er zum Busfahrer ging und ihm ins Gesicht schlug. Anschließend fiel er auch noch nach vorne über das Lenkrad – einerseits wegen seiner 2,7 Promille Alkohol im Blut, andererseits wegen der Vollbremsung des Busses – und behinderte den Chauffeur.

“Ich habe geglaubt, er biegt ab, ich habe nicht gewusst, dass wir auf der Autobahn sind”, so der Angeklagte. Eine Frau, die ihn an seiner Attacke hindern wollte, stieß er weg. Diese stürzte so unglücklich in den Einstiegsbereich des Busses, dass sie sich den Fuß brach.

“Geniere mich und es tut mir leid”

“Ich geniere mich und es tut mir leid”, gab er sich vor Gericht zerknirscht. “Wie schaut’s mit dem Alkohol aus?”, fragte der Richter. “Ich trink’ jedenfalls keinen Whiskey mehr, das ist sicher”, antwortete der Pole.

Der Schöffensenat verurteilte den 59-Jährigen zu zwei Jahren Haft, davon vier Monate unbedingt. Sollte er sich jedoch erfolgreich einer Alkoholtherapie unterziehen, muss er auch die vier Monate nicht absitzen. Das Urteil zu dem Vorfall auf der A2 ist nicht rechtskräftig.

(apa/red)

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