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Betörende Festspiel-Premiere

Mit viel Applaus, einigen Bravorufen und keinerlei Missfallensäußerungen bedachte das Publikum im Bregenzer Festspielhaus die erste Premiere der Bregenzer Festspiele.

Im “Schlauen Füchslein”, der 1924 uraufgeführten Oper von Leos Janacek, betonten Regisseur Daniel Slater und Ausstatter Robert Innes Hopkins nicht so sehr den Kontrast zwischen den engen Moralvorstellungen in einer dörflichen Gemeinschaft und den Möglichkeiten natürlicher Entfaltung, sie bewältigten diesen Aspekt der Oper durch Traumsequenzen.

Betörend und schlüssig ist dabei die Verwandlung der menschlichen Lebensräume in symbolisch aufgeladene Bilder von der freien Natur. Erotische Elemente der Handlung – ein Förster liebt das von ihm gefangen genommene Füchslein, das auch von weiteren Figuren begehrt wird – werden zart angedeutet oder durch den Tanz akzentuiert.

Circensische Effekte, etwa ein Ballett der Waldbewohner und Insekten, mit der dieses Oper im Laufe der Aufführungsgeschichte immer wieder umgesetzt wurde, fehlen hier zugunsten einer gültigen Aussage über den hohen Wert des Lebens im Einklang mit der Natur.

Einen brillanten Janacek-Ton fand das Sängerensemble, allen voran Nataliya Kovalova als Fuchs und Margareta Klobucar als Füchslein sowie Peter Coleman-Wright als Förster. Wünsche ließen die Wiener Symphoniker offen.

Ich bin begeistert. Diese Inszenierung ist wirklich ein großer Wurf. Sowohl das Bühnenbild, als auch die Darsteller haben mich sehr überzeugt. Die Produktionen, die ich in der Vergangenheit gesehen habe, haben mir auch gut gefallen. Diese Oper ist jedoch eindeutig ein Höhepunkt.
ALFRED GUSENBAUER, SPÖ-BUNDESPARTEIVORSITZENDER

Ich bewundere die Inszenierung und bin begeistert. Das Orchester hat mir besser gefallen, als der Dirigent. Die Inszenierung ist fabelhaft witzig, prickelnd, erotisch und konsequent in der Umdeutung. Man fragt sich, warum nicht früher jemand auf diese Deutung gekommen ist.
ALES BREZINA, MUSIKWISSENSCHAFTLER UND JANACEK-KENNER

Am Besten hat mir das Bühnenbild gefallen. Die Inszenierung ist natürlich auch gut gemacht. Zur Musik muss ich allerdings sagen, dass mir persönlich melodiösere Opern, wie zum Beispiel italienische, besser gefallen. Auch das Mitlesen der Texte am Screen fördert mein Hörerlebnis nicht unbedingt.
RICCI ZUMTOBEL, DORNBIRN

Sehr gut. Die Musik, die Inszenierung, das Bühnenbild – alles war homogen und stimmig. Auch die Sänger waren fantastisch. Diese skurrilen Charaktere sind sicher nicht leicht zu gestalten. Vielleicht wird „Das schlaue Füchslein“ deshalb so selten gespielt, weil es so schwer zu besetzen ist.
EDITH RHOMBERG, BREGENZ

Eine der gelungensten Regietaten. Es ist nicht leicht, dieses delikate Capriccio umzusetzen. Dieses Konzept ist aufgegangen. Ich würde sagen: Ein Bregenzer Sommernachtstraum. Das ist eine Modellaufführung für diese schwierige Gratwanderung zwischen Tier und Mensch.
PETER DUSEK, PRÄSIDENT DER FREUNDE DER WIENER STAATSOPER

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