Die Flucht in Sachwerte liegt auf der Hand. Ein Investment in die mit den Begriffen Zement- oder Betongold bezeichneten Objekte wird für immer mehr Menschen in Vorarlberg zum Wunschziel. Die Vorarlberger Bauwirtschaft zeigt sich – zumindest was den Hochbau betrifft – zufrieden. Die Wohnbau-, und Energieförderung der Vorarlberger Landesregierung spielt als Wirtschaftsmotor hiebei eine entsprechende Rolle. Thomas Peter, Geschäftsführer Bauinnung und Fachgruppe Immobilien: „Der Wohnbau ist derzeit eine wichtige Stütze der Vorarlberger Baukonjunktur.“
Wohnraum stark nachgefragt
Die Nachfrage nach Wohnraum ist aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen – Scheidungen und Singledasein – sowie durch Zuzug und die demographische Entwicklung weiterhin wachsend: Die Bevölkerungs- und Haushaltszahlen steigen – die Statistik Austria rechnet mit einem Wachstum auf 9 Millionen österreichische Einwohner bis zum Jahr 2030. Alleine am Top-Standort Vorarlberg ist laut Wiener Zukunftsinstitut bis 2030 ein Bevölkerungswachstum von rund 40.000 Personen zu erwarten und mit einer erhöhten Nachfrage an Mietwohnungen zu rechnen. Wien, Salzburg und Vorarlberg sind zudem die „teuersten Pflaster“ Österreichs und die Preise sind im Vorjahr in allen Kategorien deutlich über der Inflationsrate von 3,3% gestiegen. Ein Trost: Mietwohnungen verteuerten sich weniger stark als Kaufobjekte.
Angespannter Grundstücksmarkt
Der Grundstücksmarkt ist in den vergangenen Monaten kurzfristig überraschend in Bewegung geraten. Der Markt wird von Experten als „trocken“ bezeichnet, doch angesichts der Einführung der neuen Immobiliensteuer fanden noch diesen März durch Anbieter, die keine finanziellen Einbussen in Form der neuen Steuer akzeptieren wollten, überraschende Grundstücksverkäufe statt. Verschiedene Bauträger konnten sich noch so das eine oder andere Grund(filet)stück sichern und haben für ihre nächsten Wohnbauprojekte bestens vorgesorgt.
Herausforderung für Private
Wobei es der private Häuslebauer auf seiner Suche nach dem Traumgrundstück 2012 nicht leicht hat. Brancheninsider berichten, dass nicht nur Wohnbauträger, sondern auch Vorarlberger Unternehmerfamilien ihre Gewinne teils vermehrt in Grundstücken anlegen. Grundstücksbesitzer finden leichter denn je Abnehmer – sofern sie überhaupt willens sind, sich von diesen stabilen Werten zu lösen. Denn ohne Notwendigkeit trennt sich der Vorarlberger Eigentümer nicht von Grund und Boden, wie Makler seufzend berichten. Die Entwicklung am Grundstücksmarkt wird daher einerseits mit Sorge, andererseits mit großer Spannung beobachtet.
Auswirkungen der Steuer
Die Auswirkungen der mit 1. April 2012 eingeführten Immobiliensteuer sind noch nicht realistisch zu bewerten. Grundsätzlich wird mit einer weiteren Verteuerung des Wohnens gerechnet. Direkte Auswirkungen auf den Anleger-Wohnungsmarkt sind derzeit nicht zu verzeichnen. Fachgruppenobmann Elmar Hagen: Möglich wäre, dass manche Eigentümer in Zukunft auf den Vorsteuerabzug verzichten werden, dafür aber die Mieteinnahmen ohne Umsatzsteuer verrechnen“. Branchenkenner erwarten daher eine unverändert hohe Nachfrage bei einem allgemein stabilen Preisniveau, das aber in den Städten tendenziell eher steigen wird. Wer beim Wohnungskauf auf fallende Preise setzt, wird mit Sicherheit noch länger warten müssen.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.